Donnerstag, 6. April 2017

Mein Aufenthalt in der Klinik für integrative Gastroenterologie, Essen-Mitte, Teil 3

In diesem letzten Teil geht es um die Medikamente bzw. Hausmittel, die ich in der Klinik bekommen habe und seither nehme. Nur schonmal soviel: bisher brauche ich noch kein neues Immunsuppressivum nehmen. Stelara, dass nach Azathioprin und Humira im Raum stand, ist zur Zeit kein Thema. Woran das liegt? Daran, dass ich seit dem Krankenhaus nicht mehr bis zu 30 Mal sondern nur noch bis zu 15 Mal auf Toilette muss. Ich muss zwar auch nachts, schlafe aber viel besser als vorher und immer wieder ein. Ein echter Fortschritt und das liegt daran:
Ich beginne meinen Morgen mit dem, was ihr auf dem Foto seht: einem schönen Schnapsgläschen voll...nein, kein Schnaps, auch wenn ich jeden Morgen über das Glas grinsen muss, sondern Heidelbeermuttersaft, den ich im Reformhaus kaufe. Er wirkt entzündungslindernd im Darm. Außerdem nehme ich Iberogast und koche mir ein wenig Leisamensud, um die Magenschleimhaut auszukleiden und zu beruhigen (500ml mit 1-2 EL Leinsamen aufkochen, ca. 10 Minuten köcheln lassen und dann abseihen). Über den Tag verteilt trinke ich ein bis zwei Liter Anis-Fenchel-Kümmel oder Magen-Galle-Tee. Zusätzlich nehme ich Omega 3-Kapseln, um das Immunsystem zu unterstützen und Vitamin D3, um die Knochen zu schützen. Das, was aber wirklich den Durchbruch gebracht hat, ist Myrrhinil. Es ist ein Präparat aus Myrrhe, Kaffeekohle und Kamillenblüte. Das ausgerechnet so ein harmloses Mittel hilft, hätte ich auf keinen Fall gedacht, aber es tut es. Allerdings nehme ich davon auch die Höchstdosis von 12 Stück am Tag, als Dauermedikation. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit auf jeden Fall bei Colitis Ulcerosa in vielen Studien belegt worden, auch bei Crohnpatienten konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden. In den Studien wurde belegt, dass es genauso wirksam wie Mesalazin, also z.B. Salofalk, ist.

Apropos: ohne Salofalk und andere schulmedizinische Medikamente komme ich leider nicht aus. So nehme ich die Granu Stix weiter, bekomme zusätzlich die Klysmen, nehme weiterhin Decortin (allerdings im Moment nur 5mg) und Pantoprazol, das aber auch reduziert wurde (statt 2x 40mg nur noch 2x 20mg). Und bei Bedarf liegen nach wie vor Buscopan Plus, Novalgin und Tramadol hier. Aber ich muss sagen, dass ich zu diesen Medikamenten deutlich seltener greife und mit den o.g. Medikamenten, den Wickeln, der Akupressurmatte und dem noch stärkeren Fokus darauf, meinem Körper möglichst zeitnah Ruhe zu gönnen, wenn er sie braucht, an vielen Tagen auskomme.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. Im Moment genieße ich einfach mal das Luft holen nach den letzten Monaten und dass ich nicht nur im Bett liege, ein bisschen arbeite,und ansonsten auf der Toilette sitze, sondern endlich auch mal wieder etwas richtige Freizeit habe. Weil ich so froh bin, teile ich meine Erfahrungen gerne mit euch, es sind aber meine und deshalb kann ich natürlich nicht sagen, ob diese Medikamente, Anwendungen, Techniken auch euch helfen würden. Vielleicht ist es ein Versuch wert, auf jeden Fall bin ich kein Arzt und kann natürlich auch deshalb keine Verantwortung übernehmen. 

So oder so, ich wünsche euch auch ein bisschen Zeit zum Luft holen und das schöne Wetter genießen:)
Eure Josie

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