Sonntag, 22. Januar 2017

Immer wieder sonntags...

Immer wieder sonntags stehe ich in der Küche und bereite mein Essen vor. An sich ja nicht weltbewegend, wer tut das nicht. Seitdem ich jedoch die Diagnosen Zöliakie und Morbus Crohn habe, bereite ich aber sonntags schon einen Großteil meines Essens für die Woche vor, damit ich unter der Woche entlastet bin, trotzdem immer genug dabei habe und nicht auf Dinge, die ich nicht vertrage, ausweichen muss. 

Meistens koche ich eine Suppe (z.B. eine von diesen hier: SOS-Suppen). Heute war es Möhren-rote Linsen-Koriander-Suppe, eine "Sättigungsbeilage", Gemüse, ein Dip und Fleisch oder Eier. 
Dabei gehe ich so vor: Für die sogenannte "Sättigungsbeilage" nehme ich eine Kaffeetasse mit Reis, Quinoa oder Buchweizen (Hirse mag ich nicht sooo gerne, geht aber auch) und koche sie mit der dreifachen Menge an Flüssigkeit, 2-3 EL Sojasauce und, wenn ich sie zuhause hab, dem Saft einer Zitrone für ca. 20 Minuten. Manchmal röste ich das Korn auch vorher in etwas Kokosöl oder Ghee an und gebe noch einen 1EL Kokosraspel dazu, bevor ich es dann mit Wasser ablösche.

Dazu mache ich mir gerne Gemüse, das sich gut aufbewahren und evtl. auch wieder aufwärmen lässt. Heute waren es ca. 400g Broccoli ( 1 TK-Packung, vorher aufgetaut), die ich mit Olivenöl und Meersalz gemischt habe und dann ca. 12 Minuten bei 200°Grad Umluft im Ofen gebacken habe. Genauso gut schmeckt auch eine Packung frischer Spinat in einem EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzt und dann einfach mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und ein wenig Sojasahne abgelöscht. 1 EL Nussbutter druntergerührt macht das Gemüse noch leckerer.

Als Dip hatte ich heute Paprika-Weiße Bohnen-Dip. Ein Versuch, der so gut gelungen ist, dass er es direkt hierhin geschafft hat (einen anderen Dip findet ihr z.B. hier: Süßkartoffeldip) . Ehre, wem Ehre gebührt:) Da ich ungern irgendwelche Reste herumfliegen habe, habe ich ein großes Glas weiße Bohnen (ca.620g) abtropfen lassen und unter kaltem Wasser abgespült. Dasselbe habe ich mit einem Glas eingelegter Paprika (ca. 200g) gemacht. Wie gesagt, es kommt hier nicht auf die genaue Grammzahl an. Nehmt einfach, was ihr habt. Zusammen mit 2 EL Olivenöl und 1-2 EL Wasser (es soll ja nicht zu flüssig werden!), Salz, Cayennepfeffer und 1/4 TL geräuchertem Paprikapulver habe ich das ganze dann einfach püriert. Sollte die Paprika zu sauer sein, würde ich noch etwas Ahornsirup oder Honig dazugeben. Ich könnte mir statt des Paprikapulvers auch etwas Kreuzkümmel als sehr lecker vorstellen...

Weil ich im Moment nur wenig Fleisch esse, habe ich dazu einfach harte Eier gekocht, die ich dann, je nach Hunger, dazu essen kann. Außerdem habe ich noch diese Suppe gekocht, damit mein divenhafter Darm zwischendurch bei etwas Flüssigem entspannen kann.

Möhren-rote Linsen-Koriander-Suppe:
7 mittlere Möhren, 1 rote Paprika, 1 Tasse rote Linsen, 1/2 kleine Chilischote, 1 Bund Koriander, 1 EL Kurkuma, 1 EL Currypulver, ca. 1,5l Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Olivenöl
- Möhren schälen, klein schneiden und bei mittlerer Hitze in einem Topf ca. 10 Minuten dünsten
- rote Paprika und Chilischote klein schneiden und hinzugeben
- rote Linsen und Gewürze hinzugeben
- mit Brühe ablöschen, Koriander hinzugeben und weitere 15 Minuten köcheln lassen
- pürieren, abschmecken und 2-3 EL Olivenöl abschließend mit dem Pürierstab unterrühren, damit es eine samtige Konsistenz ergibt.

Sicherlich schmecken auch Zwiebeln oder Knoblauch in dem einen oder anderen Gericht, da ich aber beides oft nicht gut vertrage und mich in vielem nach der low FODMAP-Diät richte, lasse ich es inzwischen fast immer weg. Dabei habe ich festgestellt, dass es dem Geschmack häufig keinen Abbruch tut. Aber probiert es doch aus, wie ihr mögt und es vertragt. So habe ich festgestellt, dass ich viele Hülsenfrüchte zwar nicht vertrage, z.B. auch meine geliebten Kichererbsen und braunen Linsen, manche aber eben doch (wie ihr oben seht).
Lasst es euch schmecken und habt einen guten Start in eine Woche voller leckerer Mittagessen!
Josie

Sonntag, 15. Januar 2017

Die Suppe habe ich mir selbst eingebrockt...

...habe ich vor einer Woche gedacht, als ich nach einem Nudelessen bei einem eigentlich sehr zuverlässigen Italiener plötzlich heftige Kreislaufprobleme bekam und mich mehrfach übergeben musste. Denn es war klar: ich hatte einen Glutenunfall mit den für mich typischen Symptomen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ein neuer Angestellter evtl. die glutenfreien Nudeln im normalen Nudelsieb abgegossen hatte. 100%ig ließ es sich aber nicht nachvollziehen. Und ich haderte mit mir: hätte ich doch mein eigenes Essen mitgenommen, hätte ich doch nochmal gezielt nachgefragt, hätte ich doch zuhause gegessen...hätte hätte hätte. Ungefähr 24 Stunden habe ich gebraucht, um dieses Stimmchen in meinem Kopf auf lautlos zu stellen und nochmal 24 Stunden, um es ganz zu verbannen. Dann meldete sich eine andere immer lauter werdende Stimme, die mir zusprach, dass ich auch in Zukunft weiter mit Freunden essen gehen werde, dass ich mich auch in Zukunft auf andere verlassen können werde und muss und dass es auch in Zukunft in den allermeisten Fällen gutgehen wird. Denn komplett aufs Essen gehen, aufs den Hunger-auch-mal-spontan-stillen wollen, aufs nicht alles immer Vorbereiten müssen zu verzichten, kommt einfach nicht in Frage und widerspricht meiner Lebensfreude und Spontanität. Das hier war nur eine, wenn auch schmerzhafte Ausnahme (über die andere letztes Jahr, könnt ihr hier lesen: Protokoll eines Glutenunfalls), denn das Angebot gerade hier im Raum Bochum ist nicht nur echt gut, die allermeisten Gastronomen die ich bisher kennengelernt habe und die glutenfreies Essen anbieten, nehmen die Bitte nach glutenfreiem Essen auch ernst. 

Und trotzdem war es nervig, ich hatte die ganze Woche Magen-Darm-Probleme, habe mich sehr zittrig gefühlt und musste viel ausruhen. Deswegen habe ich auch mal wieder eine leckere, für mich gut zu vertragende, weiße Bohnen-Suppe gekocht. Und ich hoffe, dass sich mein Körper beruhigt hat, wenn ich die 8 Portionen Suppe ausgelöffelt habe!

Zutaten: 4 Möhren, 2 große Zucchini, 2 Paprika, 1 großes Glas weiße Bohnen, 2 Dosen stückige Tomaten mit Kräutern, 1-2 EL Balsamico, 1-2 EL Honig oder Ahornsirup, 2 TL Thymian, 2 TL Majoran, 1 TL gemahlener Coriander, 1/2 TL Cayennepfeffer, 11/2 EL Misopaste, 1,2l Brühe, Salz, Pfeffer, Olivenöl
- Gemüse kleinschneiden und ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel dünsten
- Kräuter, Gewürze, Balsamico, Ahornsirup hinzugeben, 2-3 Minuten weiterdünsten
- stückige Tomaten, Brühe, Misopaste hinzugeben, aufkochen und weitere 10 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen
- weiße Bohnen abgießen und hinzugeben
- mit Salz und Pfeffer abschmecken
- fertig:)!
Tipp: Ich hatte dieses Mal noch einen leckeren Rest Chinakohl mit drin. Kartoffeln oder ein wenig Rotkohl schmecken sicher auch gut. Außerdem wurde es mit einem EL pro Portion Mandel-Frischkäse sämiger. Sahne oder Crème Fraiche wären bestimmt auch lecker! Wie immer sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt:)
Guten Appetit und einen guten Start in die Woche
wünscht euch
Josie