Samstag, 19. November 2016

Welttoilettentag: 19. November

Als ich das erste Mal gelesen habe, dass es auch einen Welttoilettentag gibt, musste ich schmunzeln und dachte mir, es gibt inzwischen aber auch einen Welttag für jeden Scheiß (entschuldigt das Wortspiel). Mein Schmunzeln ist mir aber ganz schnell vergangen als ich gelesen habe, dass weltweit knapp 2.4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer Toilette haben. 2.4 Milliarden! Unglaublich. Und nicht nur, dass sie nicht auf eine geschlossene Toilette gehen können, sie müssen je nach dem dorthin machen, wo sie gerade stehen, womöglich unter dem Blick fremder Menschen. Das ist nicht nur ein Angriff auf die Menschenwürde, die ja eigentlich unantastbar sein sollte, sondern zusätzlich auch noch eine Krankheitsquelle, da sich so Bakterien und Erreger schneller ausbreiten und besonders auch Kinder befallen und sie krank machen können. Jetzt könnte man sagen "Shit happens", bis 2030 hat die UN ja den Plan, auch die letzten 2.4 Milliarden Menschen mit Sanitäranlagen zu versorgen. Oder man rechnet sich das mal durch und kommt, wie ich vorhin, zu dem Schluss, dass das für viele Menschen noch 14 verdammt lange Jahre sein könnten. Deshalb gibt es auf dieser Seite Anregungen, wie auch wir dazu beitragen können, dass hoffentlich bald niemand mehr auf eine Toilette verzichten muss:  
http://www.worldtoiletday.info/

Wenn ich mir vorstelle, dass ich, mit meinem Morbus Crohn, die letzten zwei Tage nicht auf meiner Toilette hätte sitzen können (denn kurioserweise bekomme ich direkt nachdem ich Humira gespritzt habe immer heftigen Durchfall), sondern auf irgendeinem Feld oder auf irgendeiner Straße meine Notdurft hätte verrichten müssen, wird es mir ganz anders. Und es ist mir unangenehm, dass ich schon öfter gedacht habe: Ach, hätte ich doch eine beheizbare Klobrille, einen Fernseher und noch viel weicheres Klopapier. Nachdem ich diesen kurzen Film gesehen habe, versuche ich mich nicht mehr zu beschweren, sondern einfach nur für den Luxus, den ich (oft unbewusst) genieße, dankbar zu sein: 
http://www.worldtoiletday.info/archives/2271

Und trotzdem kann man ja nicht bestreiten, dass wir nicht nur oft und zuhause "müssen", sondern auch unterwegs und schnell, damit nix in die Hose geht. In dem Dorf oder der Stadt, in der wir leben, ist das vielleicht unproblematisch, weil wir wissen, wo die nächste Toilette ist. Auf längeren Autofahrten oder in anderen Städten, ist das aber nicht immer so einfach und ich bin bestimmt nicht die einzige, die sich da so ihre Gedanken macht. Und da hat es mir sehr geholfen mir den WC-Schlüssel für 20,- Euro beim DCCV zu bestellen. Damit darf ich EU-weit auf ca. 3000 Behindertentoiletten und muss mir deutlich weniger Sorgen machen. Prima, oder?



Und auch, wenn ihr vielleicht eine schöne Toilette habt, wünsche ich euch, dass ihr dort heute nicht zu viel Zeit verbringen müsst, sondern die Sonnenstrahlen draußen genießen könnt!
Josie

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