Mittwoch, 16. November 2016

Meine nicht-medikamentösen Top 6 gegen Bauchschmerzen

Wer eine Darmerkrankung hat, kann ein Liedchen davon singen, dass es unglaublich viele unterschiedliche Arten von Bauchschmerzen gibt. Viele davon haben etwas mit der Grunderkrankung, z.B. Morbus Crohn, zu tun und werden mit den entsprechenden starken Medikamenten (z.B. Mesalazin, Cortison, Immunsuppressivum) behandelt. Andere aber lassen sich auf milde Art und Weise in den Griff kriegen. Da ich zur Zeit mit den Nachwirkungen eines Antibiotikums zu kämpfen habe, habe ich mal aufgeschrieben, was mir das Leben erleichtert.

1. Atmen: So lapidar es sich anhört, tiefes und entspanntes atmen ist das erste, was ich versuche, wenn ich Krämpfe bekomme oder merke, dass sich Durchfälle ankündigen. Im Yoga spielt das bewusste Atmen eine wichtige Rolle und ich finde, dass der bewusste Umgang damit wichtig ist, auch wenn man sich nicht gut fühlt. Denn besonders bei Schmerzen atmet man oft zu flach und nicht mehr in den Bauch, was die Schmerzen im Zweifel verstärkt und zusätzlich zu Verspannungen führen kann. Ich setze mich also entweder aufrecht hin oder, wenn möglich, lege mich hin und beobachte erstmal für ein paar Momente, wie mein Atem gerade ist. Dann lege ich meine Hände um den Bauchnabel und versuche leicht und ohne Anstrengung dorthin zu atmen. Die Hände helfen mir zu kontrollieren, ob der Atem auch im Bauch ankommt, denn sie heben sich im Einatem und senken sich im Ausatem. Wenn ich merke, dass ich mich nicht gut darauf konzentrieren kann, dann versuche ich noch stärker den Weg des Atems durch die Nase in die Bronchien, Lungenflügel etc. zu verfolgen. Das mache ich ein paar Minuten und fühle mich nachher schon entspannter.

2. Warme Umschläge: Ich mag Umschläge um meinen Oberkörper und ich habe den Eindruck, dass sie mir besonders bei Krämpfen und Blähungen richtig gut tun. Oft mache ich sie einfach nur mir warmem Wasser und zwar so: Ich lege eine Decke auf meine Couch und mache eine Wärmflasche und lege mir eine schöne CD ein. Dann tauche ich ein kleines Handtuch in warmes, nicht heißes, Wasser (manchmal nehme ich auch Kamillentee) und lege es auf den Bauch. Darüber wickle ich ein großes Handtuch um den Oberkörper und lege dann eine Wärmflasche auf. Zum Schluss wickle ich mich in die Decke und ruhe für 20-30 Minuten. Ich bin danach zwar müde, aber es entspannt gut.
3. Leinsamenwasser: In der Woche nach dem Antibiotikum musste ich häufig erbrechen, was zu einer Magenschleimhaut- und Speiseröhrenentzündung führte. Deswegen habe ich mir Leinsamenwasser gekocht, das sich wie ein Film auf die geschundene Schleimhaut gelegt und für deutliche Linderung gesorgt hat. Es herzustellen ist babyeinfach: 1L Wasser mit 1 EL Leinsamen aufkochen und abseihen. Mir reicht der "Schleimigkeitsgrad" dann völlig, mehr finde ich eklig, aber das kann jede für sich selbst entscheiden. Besonders am Anfang habe ich es abkühlen lassen, weil heiß weh tat, und es über den Tag verteilt getrunken.

4. Haferbrei: Es wirkt ähnlich wie Leinsamenwasser, gibt aber natürlich mehr Substanz und schmeckt mir, besonders bei dem kalten Wetter, richtig gut. Für eine Portion koche 5-6 EL glutenfreie Haferflocken mit 200ml Wasser oder Mandelmilch, etwas Kurkuma, einer Prise Salz und Ahornsirup auf und lasse den Brei ein paar Minuten köcheln. Je nachdem wie fit der Magen ist, kann man noch geriebene Nüsse, ein wenig Kokosöl oder Früchte hinzufügen. 

5. Tee trinken: Je nachdem, was ich meine, woher die Bauchschmerzen kommen, trinke ich einen Tee. Bei einem Völlegefühl und wenn ich das Gefühl habe, dass das Essen nicht gut weitertransportiert wird, greife ich zu einem Leber-Galle-Tee. Wenn mein Eindruck ist, dass ich etwas Falsches gegessen habe, dann schneide ich mir 2 Scheiben Ingwer ab und gieße ihn auf. Das mache ich aber nur, wenn ich mich mit dem Crohn nicht in einem Schub befinde, denn die erhitzende Wirkung des Ingwer, kann sich negativ auf Entzündungen auswirken. Der Klassiker Anis-Fenchel-Kümmel-Tee ist der dritte Tee, den ich gerne trinke, wenn sich mein Bauch wie im 7.Monat aufbläht und ich mal wieder keine Ahnung habe, warum.

6. Bewegung: Auch ein Spaziergang und frische Luft tun mir oft gut, auch wenn ich lieber nur liegen würde. Dabei geht es nicht um eine mehrstündige Wanderung, sondern wirklich nur darum, dass sich jegliche, auch kurze, Bewegung natürlich auch im Darm bemerkbar macht und die Peristaltik, also die Darmbewegung, anregt. In Kombination mit einem gleichmäßigen Atem und vielleicht noch folgender Yogaübung (Apanasana), werden bei mir Krämpfe und Blähungen oft erträglicher: Ich lege mich auf den Rücken, atme aus und führe die Knie Richtung Bauch. Ausatmend bewege ich die Knie vom Körper weg, die Hände bleiben dabei an den Knien. Die Bewegung geht von den Beinen aus, d.h. die Arme haben nur eine unterstützende Funktion. Ich mache diese Bewegung 5-6 Mal und strecke mich dann aus oder lege mich für ein paar Momente auf meine Lieblingsseite.

Dass es diese nicht-medikamentösen Möglichkeiten gibt, um mit Bauchschmerzen umzugehen, finde ich super. An dieser Stelle möchte ich allerdings nochmal erwähnen, dass ich keine Ärztin bin und nur beschreibe, was mir und meinem Bauch hilft. Vielleicht ist es bei euch genauso, vielleicht aber auch anders. Hört also gut auf euch!

Trotzdem hoffe ich natürlich, dass euch das eine oder andere weiterhilft und wünsche euch einen schönen Tag. 

Have a happy day,
Josie

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