Mittwoch, 29. Juni 2016

Seit 15 Jahren Yoga

Da ich in letzter Zeit so häufig gefragt werde, weshalb ich trotz meiner nicht unerheblichen  körperlichen Probleme so gelassen und ausgeglichen bin, habe ich mich hingesetzt und überlegt. Nicht, weil ich nicht wusste, dass Yoga mir seit vielen Jahren sehr hilft, sondern auch, weil ich noch einmal darüber nachdenken wollte, ob es wirklich so ist, wie manche Freundin sagt, weil ich einfach so widerstandsfähig und eh "immer gut drauf" sei. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vielleicht auch Glück mit meiner charakterlichen Konstitution habe; und vielleicht bin ich auch das, was man im Moment gerne als "resilient" bezeichnet. Aber das ist es nicht allein. Denn ich bin mir auch sehr sicher, dass auch Ausdauer und das Nicht-zufrieden-geben mit dem manchmal sehr unzufriedenstellenden Status quo dazu führen, dass ich oft denke: Eigentlich geht es mir trotz allem ganz gut. Und deswegen habe ich mein Leben mit Yoga noch einmal Revue passieren lassen:

Vor 15 Jahren bereitete ich mich auf mein Auslandsstudium In England vor. Und vor 15 Jahren hatte ich so starke Rückenschmerzen, dass ich gar nicht wusste, wie ich dieses Auslandsstudium ohne regelmäßige Spritzen und Physiotherapie bewältigen sollte. Vor 15 Jahren hatte ich aber auch das große Glück, dass meine langjährige Physiotherapeutin gerade mit ihrer Yogaausbildung anfing und mir einige erste, wenige, aber dennoch unglaublich hilfreiche Yogaübungen mit auf den Weg in die große weite Welt gab. Und auch wenn ich zu Beginn manchmal lachen musste, weil diese Übungen so merkwürdige Namen wie "Katze" und "Hund" oder "Berg", "Baum" und "Krieger" trugen, ich merkte schnell, dass sie mir sehr gut taten. Und nicht nur die Übungen taten mir gut, auch das Gefühl, dass ich mir mit ihnen selbst helfen konnte und damit auch meine Zeit im Ausland nicht nur schaffen, sondern auch genießen konnte.

15 Jahre später hat sich dieses Gefühl nicht geändert. 15 Jahre später weiß ich, dass ich mir mein Leben ohne Yoga nicht mehr vorstellen kann. Und heute weiß ich auch, dass die regelmäßige Yogapraxis mein Leben in guten wie in schlechten Zeiten nachhaltig beeinflusst. Dies liegt auch daran, dass mein Bild von "dem" Yoga damals ein ganz anderes war, als es das heute von Yoga ist. Damals dachte ich noch, es gäbe nur eine Richtung. Ich dachte, es gäbe in jeder Stunde Räucherstäbchen und sei entweder nur was für Leute, die keinen "richtigen" Sport machen könnten oder die richtig sportlich und belastbar wären. Ich dachte auch, man müsse auf jeden Fall Vegetarier sein und wenn man nicht innerhalb eines halben Jahres einen Kopfstand lerne, wäre das ganze vielleicht doch nicht das richtige.

Trotz dieser ganzen Vorstellungen bin ich all die Jahre, und durch verschiedene Studiengänge, Referendariat und Beruf hindurch, gerne dabei geblieben. Ich habe verschiedene Richtungen ausprobiert und weiß heute, dass es "das" Yoga nicht gibt. Es gibt unglaublich viele Richtungen, die ihre Schwerpunkte ganz unterschiedlich setzen. Und während ich festgestellt habe, dass ich in Haltungen nicht so gerne lange verharre und dass mir überhitzte Räume beim Yoga ebensowenig Freude bereiten wie vollgepackte Räume, habe ich auch gelernt, dass Yoga mehr ist als körperliche Übungen. Meditation und Atmung spielen eine mindestens ebenso wichtige Rolle. Und auch wenn ich den Kopfstand sehr gerne irgendwann beherrschen würde, 30 Minuten Meditation oder in einer Übungssequenz von vorne bis hinten den Atem ruhig fließen zu lassen, sind mir als Ziele genauso wichtig. 
(Quelle: http://pin.it/AlsfDi; letzter Zugriff: 28.6.2016)

Warum ich das in diesem Blog schreibe? Weil ich der Überzeugung bin, dass mir Yoga auch beim Umgang mit meinen Erkrankungen Zöliakie und Morbus Crohn eine große Hilfe ist. Denn wenn ich eins damals in Bezug auf meine Rückenschmerzen gelernt habe, dann, dass es für mich wichtig ist, dass ich mir selbst helfen kann. Das geht vielleicht körperlich nicht immer, denn besonders die Allüren des Morbus Crohn habe ich ja noch nicht wirklich durchschaut und auch Yoga heilt diese Erkrankung nicht. Beim Halten oder Finden einer seelisch-psychischen Balance hilft es mir jedoch wirklich oft. Wenn es mir also körperlich einigermaßen geht, dann klemme ich mir meine Matte unter den Arm und gehe in das tolle Yogastudio in der Nähe zu einer mehr oder weniger anstrengenden Klasse. Dann genieße ich, dass ich angeleitet werde, dass ich meine Grenzen ein wenig austesten kann und dass andere mit mir üben. Ich genieße dann, dass es meinem Körper so gut geht, dass er die vielen Haltungen durchführen kann. Wenn es mir aber nicht so gut geht, dann lege ich meine Matte einfach ins Wohnzimmer, lasse mich ein wenig treiben und gucke, was ich an dem Tag kann. Manchmal sind es, wie vor 15 Jahren, "Katze", "Baum" und "Berg". Manchmal auch Meditation und Atemübungen. Manchmal aber auch Vorbeugen oder vorsichtige Drehübungen, die mir für meinen Bauch gerade besonders gut tun. Denn eins habe ich gelernt: Yoga ist das, was ich daraus mache. Es ist ortsunabhängig. Und es ist für mich und soll mir deshalb guttun...auch wenn das heißt, dass ich den Kopfstand vielleicht nie bewältige.

Have an om-azing day,
Josie


PS: Übrigens fand ich diese Bücher am Anfang, als ich mich noch nicht in Yogakurse "getraut" habe oder sie mir zu teuer waren, wirklich hilfreich. Auch, weil zum Teil CDs mit guten Anleitungen dabei waren. Natürlich ersetzen sie dennoch keine Yogastunde!

1. http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/ganzheitlich-leben/930735-yoga--mehr-energie-und-ruhe-(mit-cd)/

2. https://www.amazon.de/Yoga-Inspirations-Well-Being-Tara-Fraser/dp/1402711514

3. https://www.amazon.de/Easy-Yoga-Workbook-Tara-Fraser/dp/1844838811/ref=sr_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1467631006&sr=1-1&keywords=tara+fraser+the+easy+yoga+workbook


Freitag, 24. Juni 2016

Keep calm and carry on with...

...carrot cake. Ich gebe es zu: als ich den Kuchen gestern für eine Gruppe von netten, fleißigen Menschen gebacken habe, habe ich noch nicht damit gerechnet, dass auch ich nach der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, so dringend etwas Süßes bräuchte. Aber so war es heute und so haben wir uns den "Brexit" erstmal schön gegessen, heiß diskutiert und dann beschlossen, ganz im britischen Stil ruhig zu bleiben.

Gestern war ich zugegebenermaßen nicht ganz so ruhig, weil ich noch nicht oft ein gh-Rezept in ein gf-Rezept umgewandelt habe und mir nicht sicher war, ob dies meinem Lieblingskuchen gut zu Gesicht stehen würde. Aber, es hat geklappt und der Kuchen wurde von einer Horde hungriger "Normalesser" für gut befunden. Dabei ist er ziemlich süß wegen des Gusses), perfekte Nervennahrung also und wirklich babyeinfach:) 

Folgende Dinge habe ich zum Originalrezept geändert: 4 Eier in L statt 3 in M, 2 statt 1 TL Backpulver, gf-Universalmehl statt Weizenmehl und laktosefreien Frischkäse und Mandelmilch statt normalen Frischkäse und vollfette Milch. Und hier ist das vollständige Rezept:

4 große Eier, 210g Rohrohrzucker (andere Zucker gehen natürlich auch), 1 Glas Karottenpüree (190g, z.B. von Hipp), 200ml Planzenöl (z.B. Mazola), 230g Universalmehl (z.B. Rewe frei von), 2 TL Backpulver, 1 TL Zimt, 1TL Salz; für die Creme: 200g laktosefreien Frischkäse, 25ml Mandelmilch (oder normale Milch), 90g Puderzucker, 1/2 Päckchen Vanillezucker, 50g gehackte Walnüsse (Karottendeko sieht auch schön aus)

- Backofen auf 170°C vorheizen
- Eier, Zucker, ÖL und Karottenpüree schaumig schlagen
- Mehl, Backpulver, Zimt und Salz vermischen und unterrühren
- eine 30x40 Backform einfetten und mit Mehl bestäuben
- den Teig einfüllen (ziemlich flüssig, aber das muss so)
- im Ofen 25-30 Minuten bei 150°C (Umluft) backen
- abkühlen lassen
- Frischkäse, Milch, Puderzucker zu einer glatten Creme verrühren
- mit einem großen Messer oder einem Teigschaber gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen
- mit den Walnüssen bestreuen 


Lasst es euch schmecken!
Have a happy (and calm) day,
Josie

Mittwoch, 15. Juni 2016

1001 Dinge, die Zöllis auch "danach" noch essen dürfen

Wer hört, dass er Zöliakie hat und auf was er ab sofort alles verzichten muss, der ist erstmal a) geschockt, b) verwirrt, c) schlecht gelaunt oder d) alles zusammen. Unweigerlich fragt man sich, was man denn überhaupt noch essen darf, wo doch quasi überall entweder in der Zutatenliste oder kurz dahinter steht, dass ein Produkt entweder Gluten enthält oder aber Spuren davon enthalten kann. 

Auch mir ging es ganz am Anfang so und ich bin mir sicher, vielen anderen auch. Aber, ihr könnt euch entspannen. Erstens ist es nämlich ja so, dass es unglaublich viele Lebensmittel gibt, die von Natur aus glutenfrei sind: Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Reis, Quinoa, Hirse, Fleisch...die Liste ist wirklich lang. Das sind auch die Lebensmittel mit denen ich vorwiegend koche. Aber auch bei den verarbeiteten Lebensmitteln ist es gar nicht sooo schwer. Denn eigentlich müsst ihr bei Lebensmitteln nur die 15 bösen Zutaten im Kopf haben. Was das nun wieder ist? Nun, das ist eine super übersichtliche Auflistung aller Getreidearten, die Gluten enthalten und die wir nicht zu uns nehmen dürfen. Ihr findet sie auf der Seite des Zöliakie Austauschs und sie erleichtert euch das Einkaufen wirklich sehr. Ihr findet sie hier: 15 böse Zutaten. Denn nicht nur, dass dort die zu meidenden Zutaten draufstehen. Die Liste macht auch deutlich, dass der Spurensatz, der am Anfang so viele von uns in Aufregung versetzt hat, weil wir glaubten, kein Lebensmittel, das ihn trägt, noch essen zu dürfen, nach dem Punkt in der Zutatenliste nur noch ein rechtlicher Hinweis ist. D.h. die entsprechende Firma sichert sich rechtlich ab, essensmäßig hat er jedoch keine Relevanz für uns, außer bei Hülsenfrüchten und Mehlen. Und noch ein Hinweis: aufgrund des Produktionsprozesses sind Schokoladen von Lindt und Bionade, die Gerstenmalz enthalten, für uns auch essbar. Dasselbe gilt für Kikkoman Sojasauce, obwohl Weizen in der Zutatenliste steht. 


So, und hier folgt nun (m)eine Liste mit Lebensmitteln von "vorher" aus einem "normalen" Supermarkt, die glutenfrei sind. Sie ist 1) natürlich nicht vollständig, 2) kann sie nie euren eigenen Blick auf die Zutatenliste ersetzen, da sich Rezepturen ständig ändern und 3) sind es leider nicht ganz 1001 Dinge. Aber vielleicht macht sie euch deutlich, dass sich der Blick auf jede Zutatenliste lohnt und es nicht selten zu positiven Überraschungen kommt.


Süßes:
Nutella, Yogurette, Kinderriegel, Schokobons, Snickers, Milka:  Luflee, Daim uvm.,  Niederegger Marzipan, Lindt Lindor, Toffifee, Katjes: Salzheringe, Tropische Früchte uvm, Haribo: Saftbären, Salzbrezeln, Waldgeister uvm.

Eis:

Häagen Dazs: Macadamia Nut Brittle, Vanilla, Belgian Chocolate uvm, Ben& Jerry's: Peanut Butter Cups, Karamel Sutra, Extremely Nuts uvm, Flutschfinger, Dolomiti, Kaktus, Magnum: Almond, After Dinner uvm.

Snacks: Pombären, Funny Frisch: Ringli, Chipsfrisch: Ungarisch, Chio: Cheese and Onion, Paprika, Salted, Tortiallchips "Salted", Kesselchips, Bifi (auch von Alnatura)

Gerichte: Schlemmerfilet: Italiano, Picante, Heinz Baked Beans, Iglo: Rahmspinat laktosefrei, Buttergemüse, Leipziger Allerlei, Schwarmstedter: Rösti, Kartoffeltaschen


Saucen: Develey Currysauce, Heinz Tomatenketchup, Tomy Salatmayonnaise, Eden vegane Salat-Mayonnaise, Maille Dijonsenf, Scandia Tafel Meerettich, Lien Ying Thai Chilisauce, Tessiner Senfsauce Feige, Patak: Mild Curry, Korma, Vindaloo uvm

Sonstiges: Nestlé Corn Flakes Gluten Free, Kellog's Schoko Crispies XXL (die normalen sind nicht gf!), Wagner Pizza Margarita und Salami, Rügenwalder Wurst ist komplett glutenfrei, Maggi Hühnerbrühe, Wasa gluten- und laktosefreies Knäckebrot


Viel Spaß damit und ein wenig Entspannung in eurer schönen, neuen Zöli-Welt!

Have a happy day,
Josie

Montag, 13. Juni 2016

Food Lovers Market, Juni 2016, Bochum

Seit einiger Zeit findet in regelmäßigen Abständen in Bochum am Riff der Food Lovers Market statt. Weil ich Zöliakie habe und deshalb kein Gluten zu mir nehmen darf, habe ich mich bisher nicht dorthin getraut, weil ich dachte, es gäbe dort eh nichts für mich. Ganz falsch gedacht, wie sich am vergangenen Wochenende herausstellte. 


Um nicht leer auszugehen, hatte ich im Vorfeld verschiedene Köche/ Food Trucks angeschrieben und zwar nicht immer positive, aber durchweg freundliche Rückmeldungen erhalten. Und so stiefelte ich also Samstag mit meiner Liste und in bester Begleitung zum ersten Mal dort hin. Nachdem wir uns einen ersten Überblick verschafft hatten, stellte ich fest, dass es auch für mich unglaublicherweise so viel Auswahl gab, dass ich mich kaum entscheiden konnte. Letztlich fiel meine Wahl dann bei Arepera ER auf Arepas, südamerikanische Maistaschen, mit einer Füllung aus Hähnchen und Avocado:


Unglaublich lecker, aber auch so sättigend, dass nur noch Platz für einen kleinen Nachtisch war. Den bekamen wir bei Paletas Brasil in Form von Fruchteis am Stiel: Erdbeer-Basilikum und Mango-Minze:

Nach diesem ersten Besuch war ich so begeistert, dass ich am nächsten Tag nochmal hinging.

Am Sonntag regnete es zwar leider, aber weil der Veranstalter mit Schirmen vorgesorgt hatte, konnte einem eigentlich gar nichts passieren. Und auch wenn einige der Food Trucks/ Stände nicht die versprochenen Schälchen dabei hatten, damit ich z.B. eine Burrito Bowl ohne Tortilla essen konnte, wurde ich wieder fündig. Diesmal gab es bei der Futterflotte Pulled Beef mit Rotkohl, Estragon Aioli, BBQ-Sauce und Bacon:
Dazu holten wir uns bei PAN frische Chips mit Apfel-Ketchup. Beides war unglaublich lecker und ich habe ein Brötchen o.Ä. überhaupt nicht vermisst. Einen Nachtisch habe ich danach allerdings nicht mehr geschafft.
Mein Fazit nach diesem schönen Wochenende, das später auch noch durch das 2-0 von Deutschland gegen die Ukraine gekrönt wurde, lautet also: auch für Zölis gibt es auf dem Food Lovers Market ein tolles Angebot, das wir, ganz im Sinne des Spruches "Keep calm, it's gluten free" genießen können.

Have a happy day,
Josie

Samstag, 11. Juni 2016

Mini-Frühstückchen oder: Der frühe Vogel kann mich mal

Das stelle ich gerade im Moment fast jeden Morgen wieder fest, wenn ich vom ersten Gezwitscher so gegen 4.45h wach werde und mich frage, wie man (bzw. Vogel) so früh morgens schon so einen Lärm,ähhh, ich meine natürlich Gesang, veranstalten kann. Aber ehrlich gesagt, auch zwei Stunden später ist noch nicht so ganz meine Zeit und da wundert es wahrscheinlich niemanden, wenn ich sage, dass ich einfach nicht so gerne frühstücke. Ob das "typisch Zölli" ist? Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie gerne gefrühstückt und würde mich dementsprechend als "Eule" und nicht als "Lerche" einstufen. Wenn ich mich an die morgendlichen Kämpfe während meiner Schulzeit erinnere, weil ich doch was im Magen haben sollte...furchtbar. Egal, ob Graubrot, Corn Flakes, Pfannekuchen, es war mir alles ein Graus. Im Nachhinein hing dies sicher auch mit der lange unerkannten Zöliakie zusammen, denn ich erinnere mich auch auf Reisen, und besonders auf Klassenfahrten und Städtereisen, auf denen ich besonders gut (und satt) gerüstet sein wollte, ging es mir nach dem Frühstück immer schlecht. Ich hatte Kreislaufprobleme, mir war schwindelig, ich bekam Verspannungen und manchmal eben auch Darmprobleme. Heute weiß ich zum Glück wieso und ich habe es nicht mehr. 

Meine Frühstücksmotivation hat allerdings auch nach der Diagnose nicht wirklich zugenommen und so frühstücke ich an den meisten Morgenden morgenmuffelig und sicher ohne den frühen Vogel erstmal in Ruhe Kaffee mit Mandelmilch. Lecker und gefahrlos! Da allerdings dann im Laufe des vormittags doch eine Kleinigkeit her muss, habe ich mir im Laufe der Zeit folgendes "Repertoire" an kleinen Frühstückchen zusammengestellt, damit ich nie lange überlegen muss und schnell etwas essen kann. Es ist nicht alles weltbewegend, aber trotzdem wäre ich über die eine oder andere Idee kurz nach meiner Diagnose ganz froh gewesen. Vielleicht hilft meine kleine Liste also ja der einen oder anderen unter euch weiter:


1. Hirsebrei

6 EL Hirsebrei (z.B. von Hipp), 1- 2 EL gemahlene Mandeln, eine Messerspitze je Kurkuma, Salz und Orangenschale, 200 ml heißes Wasser, Ahornsirup 
- Wasser kochen
- in der Zwischenzeit Hirsebrei, Mandeln, Gewürze in eine Schale geben
- Wasser drauf und gut umrühren
- mit Ahornsirup, anderer Süße oder Früchten (z.B. Beeren) verfeinern 
Ich mag den Brei am liebsten mit Ahornsirup und wegen meiner Fruktoseintoleranz ohne Früchte (wie ihr seht, habe ich es aber am Anfang mal ausprobiert). Er lässt sich auch super ohne Wasser und z.B. mit Rohrohrzucker vorbereiten und in kleine Tütchen packen und für eine kurze Reise, den Job oder die Uni einpacken. Heißes Wasser bekommt man schließlich so gut wie überall. Z.B. hatte ich mich für eine Parisfahrt damit ausgerüstet und wie gut das funktioniert hat, seht ihr hier. Übrigens gibt es auch leckere Früchtebreis, z.B. von Hammermühle, mit denen das auch super funktioniert. Wer Früchte also gut verträgt, sollte es ausprobieren.
2. Müsli
Ganz ehrlich, eigentlich braucht man natürlich hier kein Rezept, außer man macht es selber. Jeder mag sein Müsli auf seine Weise und ich mag es am liebsten ohne Haferflocken, Schokolade oder zu viele Früchte. Z.B. mag ich das Beerenmüsli von Mymuesli, mit ein bisschen Zucker, Mandelmilch und vielleicht 1 TL "Alleskönner" von Alnavit. Genau wie das Schokomüsli ist es übrigens garantiert glutenfrei - was bei dem Paleomüsli der Firma nicht so ist. Also schön vorsichtig sein!

3. Omelet
2 Eier, etwas Schnittlauch, Butter für die Pfanne
- Butter auf mittlerer Hitze erwärmen, währenddessen die Eier vorsichtig miteinander verschlagen und Schnittlauch unterrühren
- Ei in eine kleine Pfanne geben, Deckel drauf und langsam stocken lassen
- so ca. nach 3 Minuten umdrehen
- nach Belieben füllen, z.B. mit geriebenem Käse, klein gehackten Oliven, Tomaten, Fettkäse, Avocadostücken und Salsa...es schmeckt einfach alles!
4. Omas 80er-Jahre Eierbrötchen mit Kerstins Besten (für 2 Personen)
Natürlich könnt ihr auch andere Brötchen nehmen. Aber viele der gekauften vertrage ich nicht. Außerdem finde ich diese einfach unheimlich lecker, besonders wenn man sie einfriert und dann vor dem Essen wieder aufbackt. Wie das funktioniert, findet ihr oben unter dem Link.
2 Eier, 2 EL Mayonnaise, 1 TL Senf, 1 TL Apfelessig, 4 Cornichons, Salz, Pfeffer, Liebstöckel und frischer Basilikum
- die Brötchen 20 Minuten, wie im Rezept beschrieben, aufbacken
- gleichzeitig die Eier in kaltem Wasser aufsetzen
- währenddessen die Soße anrühren
- Brötchen etwas abkühlen lassen, Eier gut und lange abschrecken und etwas abkühlen lassen
- Basilikumblätter klein hacken
- Eier klein hacken und unter die Soße rühren
- Eiersalat auf dem Brötchen verteilen, mit Basilikum, Salz und Pfeffer bestreuen
5. Selbst gebackenes Brot
Ich mag dieses Brot, das von seiner Konsistenz her an ein amerikanisches Breakfast Bread (das hier sicher als Kuchen bezeichnet würde) erinnert, total gerne und habe davon immer etwas im Kühlfach. Egal, ob im Ofen oder Toaster, es ist immer schnell aufgebacken und belegt. Ich kann es zuhause oder unterwegs essen - sehr unkompliziert. Ich mag darauf ganz einfach Butter und etwas Salz, Auberginencreme und klein gehackte getrocknete Tomaten. Ziegenkäse und etwas Feigensenf sind auch sehr lecker oder das hier.
So, diese mini breakies (=breakfasts) tragen mich also an vielen Tagen bis zum 2., großen Frühstück oder bis zur Mittagspause. Und wie sieht es bei euch aus? Frühstückt ihr überhaupt? Und wenn ja, was nur? Vielleicht habt ihr ja Lust, eure Ideen mit mir zu teilen:)

Schönen Tag and make today a happy day:)
Josie






Sonntag, 5. Juni 2016

Die Süßkartoffel

Eigentlich habe ich Süßkartoffeln immer gerne gegessen. Schon als Baby im Urlaub machten mich meine Eltern selten glücklicher als wenn sie mir Süßkartoffeln und Hüttenkäse zermatschten und mir riesige Portionen davon zu essen gaben - und selten unglücklicher, wenn sie damit begannen die Reste zusammenzukratzen. Doch irgendwie geriet dieses leckere Gemüse im Laufe der Zeit in Vergessenheit und ich greife erst in den letzten Monaten wieder öfter auf Süßkartoffeln zurück, auch weil ich sie besser als Kartoffeln vertrage, sie angeblich antientzündliche Eigenschaften haben und sie sich gut in verschiedenster Form vorkochen lassen. Da ich letzte Woche einen sehr leckeren Dip gemacht habe, die Portion aber wirklich sehr groß war, gibt es erstmal nur ein paar Rezepte mit dem Dip als Basis. Und wenn ich so drüber nachdenke: meine Süßkartoffelgerichte sind zwar sicher etwas schmackhafter, als das, was meine Eltern mir als Baby gaben, aber matschig ist es irgendwie immernoch...:

1. Süßkartoffeldip (macht 1 große Schüssel oder 5 kleine Gläser)
3 mittlere Süßkartoffeln, 2 frische Knoblauchknollen, 2-3 EL Olivenöl, 2 EL Apfelessig, 2 EL Tahini, 2 EL Tamari, Salz, Pfeffer
- Ofen auf 180° Grad vorheizen
- Süßkartoffeln waschen, in dicke Scheiben schneiden, Knoblauchknollen halbieren
- beides auf einem Blech verteilen, Öl, Salz und Pfeffer drüber geben und ca. 1 Stunde im Ofen backen
- etwas abkühlen lassen
- dann zusammen mit Tamari, Tahini, Apfelessig, Tabasco in den Mixer geben und ca. 2 Minuten durchixen
- abschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken und in eine Schüssel oder saubere Gläser füllen
- in einer Schüssel hält sich der Dip 3-4 Tage, in saubere Gläser abgefüllt mindestens 1 Woche
- dazu schmecken: Brötchen, Quinoa und Brokkoli, Cracker, Gemüsesticks usw.

2. Süßkartoffelbolognese mit Tortiglioni (4 Personen)
500g Gehacktes (egal ob aus Fleisch oder vegetarisch), evtl. etwas TK-Zwiebel, ca. 250g von dem Dip, 150-200ml Mandelmilch, Parmesan (oder Hefeflocken), 3 Frühlingszwiebeln, 3 Tomaten, etwas frisches Basilikum, Salz, Pfeffer, ca. 400g Nudeln (z.B. Tortiglioni)
- Nudelwasser aufsetzen
- Gehacktes und Zwiebeln anbraten, zum Schluss Salz und Pfeffer zugeben
- Nudeln ins Nudelwasser geben
- mit der Mandelmilch ablöschen, Süßkartoffeldip unterrühren und etwas einkochen lassen
- klein geschnittene Frühlingszwiebeln und Tomaten und ggfs Parmesan (oder Hefeflocken) unterrühren und 1-2 Minuten köcheln lassen
- mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Tortiglioni, Soße und frisch gehackten Basilikum anrichten und es sich im Munde zergehen lassen (ehrlich, es war sooo lecker:)

 3. Süßkartoffelsoße mit Thunfisch (oder gebratenem Mandeltofu) (1 Person)
ca. 80-100g Dip, ca. 80ml Mandelmilch, 1 Tomate, Tabasco, Hefeflocken, 1/2 Dose Thunfisch, Basilikum, 80g Spaghetti
- Nudeln kochen
- Tomate kleinschneiden
- währenddessen Dip und Mandelmilch mit Salz, Pfeffer, Tabasco verrühren
- Dipmischung unter die gekochten, abgetropften Nudeln rühren
- Tomate unterrühren und kurz ziehen lassen
- Nudeln auf einem Teller anrichten, mit Thunfisch, Hefeflocken und Basilikum betreuen

4. Rucola mit Süßkartoffeldip und Brot
2 Handvoll Rucola (oder Spinat), etwas Schinken (ich hatte Serrano), Olivenöl, Balsamico, Knäckebrot (z.B. gluten- und laktosefrei von Wasa)
- Salat mit Olivenöl und Balsamico beträufeln, Schinkenscheiben und Dip draufgeben
- Knäckebrot dazulegen
- schnell, einfach, fertig.

Soviel zu meiner Diporgie, die wirklich abwechslungsreich war und mir wieder einmal klargemacht hat, wie gut und unkompliziert man auch gf vorkochen kann. Und was kocht ihr so mit Süßkartoffeln? Hinterlasst doch einen Kommentar, über neue Ideen freue ich mich immer:)

Bis bald,
Josie

PS: Und ein neuer Bochumtipp: Im BLONDIES, Hattinger Straße 80, kann man ganz hervorragende gf Burger essen. Einfach einen Tag vorher anrufen und schon macht es der Chef möglich. Auch für gf Bier ist gesorgt.