Samstag, 9. April 2016

Frühling lässt sein blaues Band...

...so, oder so ähnlich springt es mir dieser Tage überall ins Auge. Es ist endlich Frühling, es wird wärmer, die Vögel zwitschern lustig vor sich hin und es könnte eigentlich alles so schön sein. Könnte. Denn wieder einmal macht mir der Konjunktiv, dieser fiese kleine Wicht, einen Strich durch die Rechnung. Denn mein Körper arbeitet mal wieder gegen sich selber. Vor ein paar Wochen erzählte ich ja, dass ich einen Glutenunfall hatte. Es ging mir bauchtechnisch nicht gut und ich wartete darauf, dass das schöne Hoch von vorher wieder zurückkehrte. Leider irgendwie vergeblich. Stattdessen tickten diesmal die Nerven aus.

Die Nerven?? Nein, ich meine nicht meinen Kopf, obwohl der diesmal auch ein bisschen leidet. Stattdessen meine ich die Nerven in den Füßen, Händen, im Gesicht und am Rücken. Manchmal schlafen die Gliedmaßen "einfach nur" ein. Dann wieder fühlt es sich an, als ob mir jemand seine Stricknadel in die Beide oder Schultern dreht. Das wechselt mit dem Gefühl von Stromstößen oder besonderem Bewegungsbedarf ab. Kurzum, it ain't funny. Und das einzige, was hilft ist, tada und mal wieder, Kortison. Ich gehe jetzt also alle paar Tage, wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist, damit hoch und dann, wenn ich wegen des Kortisons schlecht gelaunt und unausgeschlafen bin, wieder runter. Rauf, runter, rauf, runter.

Vielleicht ist es ja nur der Rücken, höre ich. Oder: so schlimm kann es doch gar nicht sein, du siehst doch blendend aus, an anderen Tagen. Nein, es ist nicht nur der Rücken und ja, es ist schlimm und ich habe Angst. Angst davor, dass ich, wie so viele andere, eine weitere Autoimmunerkrankung habe. Angst davor, dass meine Erkrankungen immer mehr mein Leben und meinen Alltag, meine Freundschaften und Beziehungen bestimmen. Und Angst davor, dass sich mein Körper einfach nie beruhigen will, obwohl ich finde, dass ich ihn wirklich gut und behutsam behandle. Tja, aber während ich das tue, kann ich nur den Termin beim Neurologen ab- und die Diagnose erwarten, tief einatmen, mein Leben leben und das Gesicht trotzdem (und auch ein bisschen trotzig) in die Sonne strecken, weil

it goes on, always,
Josie