Donnerstag, 3. März 2016

Mein erster Einkaufszettel

Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber mir ist nach meinen Diagnosen damals im Krankenhaus gesagt worden, dass ich so ca. 3 Monate glutenfrei essen sollte (ohne Kommentar), Zucker, Fett, Gebratenes weglassen und ansonsten das essen sollte, was mir schmeckte. Schon im Krankenhaus habe ich gemerkt, dass das so einfach nicht würde und das Jahr hat es mir nur bestätigt. Inzwischen wurden noch eine Fruktoseintoleranz diagnostiziert, Kuhmilch an sich soll ich auch eher meiden, darüber hinaus gehen Mais und Soja nur in kleinen Mengen. Zu Scharfes, zu stark Gewürztes, Kohlensäure...das alles fühlt sich an sehr vielen Tagen nicht gut an, an manchen aber immerhin so, dass ich ganz dosiert das eine oder andere aus diesen Gruppen zu mir nehmen kann (z.B. etwas Milch in den Kaffee, ein bisschen selbstgebackene Pizza -mit Käse und Tomatensauce- oder ein paar Stücke Banane). Nach allem, was ich also im Laufe des Jahres gelernt habe, durch eigenes Ausprobieren, aber auch durch viel lesen (Bücher, DZG, zöliakie-austausch.de) ist, dass der Darm am Anfang ganz schön geschädigt und gereizt ist. Er braucht einfach Zeit, um zur Ruhe zu kommen, sich zu entspannen und zu regenerieren. Es ist ähnlich wie mit einem Schnitt in den Finger: wenn ich das Pflaster zu früh abreiße, mein ganzes Geschirr damit spüle und dann noch im Garten buddle, wird er sich auch nicht erholen. Naja, ein holpriger Vergleich, aber ihr wisst, was ich meine. Vor einiger Zeit habe ich ja schon mal etwas über meine Suppen geschrieben (SOS-Soups). Ich mag sie gerne und sie sind mir immer gute Begleiter, egal, wann sich der Bauch meldet. Außerdem sind keine Zusätze beigefügt und sie sind grundsätzlich sehr mild. Ich habe allerdings ein paar Wochen gebraucht, um mich darauf einzulassen, dass ich von nun an oft anders als vorher essen werde. Nicht, dass es vorher immer alles fertig und gekauft gewesen wäre, aber es war ja nichts ausgeschlossen...

So, nun aber endlich zum Einkaufszettel. Wenn ich es nochmal zu tun hätte, dann würde ich mit der Süßkartoffelsuppe, Reiscräckern und meinem Hirsebrei anfangen. Nie zu große Portionen, dafür lieber öfter essen und ohne zu viel zusätzliche Flüssigkeit. Außerdem hilft mir oft dieser Leinsamentee: 1l Wasser mit einem 1 EL Leinsamen aufkochen, ca. 10 Minuten aufkochen lassen, dann abseihen, in eine Thermoskanne füllen und über den Tag verteilt trinken. Regelmäßig und viel Ruhe tut sein übriges. Denn was einem auch keiner vorher gesagt hat: zeitweise fühlt sich der Körper wie auf Entzug an, es geht alles nicht so schnell und vor allem nicht linear bergauf. Wenn diese kleinen Gerichte gehen, dann kann man weiterprobieren: erst Reis, dann Hirse, später Quinoa. Dazu milde Gemüsesorten (Süßkartoffel, Zucchini, Kürbis) und Fisch (besser TK als frisch wegen möglicher Histaminintoleranz) oder Geflügel. Später kann man sich auch an anderes Fleisch ranwagen. Ich vertrage alles außer Schwein ganz gut, außer ich bin in einem akuten Crohnschub, dann geht eh fast nichts. Besonders am Anfang würde ich aus heutiger Sicht Laktose und Fruktose weglassen und nach und nach probieren, was geht und was nicht. Eliminationsdiät nennt sich das Ganze und ist wirklich hilfreich. D.h. man fängt quasi bei 0 an und nimmt nach und nach bestimmte Lebensmittel wieder in den Speiseplan auf. Dann merkt man auch schnell, was geht und was nicht und vor allem in welchen Mengen. erst ganz zum Schluss würde ich die so genannten Ersatzprodukte ausprobieren: Brot, Nudeln, TK-Gerichte etc. Ich habe diese Sachen damals ziemlich direkt gekauft bzw. geschenkt bekommen und habe eigentlich gar nichts wirklich gut davon vertragen. Inzwischen weiß ich, dass ich damit nicht die Einzige bin. Ich weiß aber auch, dass es bei anderen einfacher geht und sie teilweise alles vertragen. Jeder muss es für sich ausprobieren und sehen was, wann, warum geht.

So und hier ist jetzt der "erste" Einkaufszettel:
Gemüse, z.B. Süßkartoffeln, Zucchini, Kürbis
Hirsebrei (z.B. von Hipp)
Leinsamen
Ahornsirup
geriebene Mandeln
Geflügel 
evtl. laktosefreie Milchprodukte
Reis, Hirse, Quinoa
Kartoffeln
Reiswaffeln, (Maiswaffeln)
Mandel- oder Sojamilch (oder laktosefreie Milch)
Nussbutter (z.B. aus Mandeln oder Cashewkernen)
  
  
Ich hoffe, das hilft euch ein wenig weiter und denkt immer dran: it goes on!
Josie

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