Seit ich im letzten Jahr die Diagnose "Zöliakie" erhalten habe, lese ich immer mal wieder, aber nicht wirklich gerne, Artikel über Nahrungstrends, Nahrungsunverträglichkeiten etc. Das ich dies nicht gerne tue, liegt daran, dass mir immer wieder auffällt, wie häufig eben Trends mit wirklichen Erkrankungen vermischt und lächerlich gemacht werden. Ich als Erkrankte, die jeden Tag darum kämpft, einigermaßen beschwerdefrei zu sein, fühle mich oft nicht ernst genommen oder in die Ecke gestellt. Umso schöner ist es, wenn ein Artikel wie "Böse wie Brot" sich von der grauen Masse abhebt und einfach mal die Faktenlage zum Thema Weizen sortiert. Denn gerade weil es für Erkrankte extrem nervig und anstrengend ist, sich immer wieder für ihr Essverhalten und ihre Bedürfnisse zu rechtfertigen, ist es so wichtig, gesunden Menschen klarzumachen, dass Weizen eben nicht für alle böse und an allem Schuld ist. Denn genau wegen des Trends dem Weizen an allen Beschwerden und Problemen die Schuld zu geben, wird es für wirklich Erkrankte immer schwerer, ihrem Umfeld klarzumachen, dass es sich z.B. bei einer Zöliakiediät nicht einfach um eine Diät handelt mit der man abnehmen kann und die man freiwillig macht, sondern um eine sehr wichtige, eben nicht freiwillige, Nahrungsumstellung. Diese bringt zwar im Idealfall Beschwerdefreiheit mit sich, muss aber ein Leben lang streng eingehalten werden und beeinflusst das alltägliche Leben enorm.
Auf das, was kommt.
Josie