Montag, 23. März 2015

Leserbrief

Ich weiß nicht, ob es euch ähnlich geht, aber seit meiner Diagnose lese ich sämtliche Artikel über Nahrungsallergien und -unverträglichkeiten, über die Umsetzung der neuen EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Allergenen, über die (oft negativen) Reaktionen von Gastronomen darauf etc. Dabei ärgere ich mich häufig schwarz, weil die Autoren der Artikel entweder schlecht informiert sind oder freiwillige und unfreiwillige Diäten in einen Topf schmeißen und mir damit mein Leben, zumindest gefühlt, erschweren. Also habe ich begonnen, zumindest hin und wieder einen Leserbrief zu schreiben. Weil mir der Artikel "Böse wie Brot" (Heft Nr.4) zur Abwechslung einmal gut gefiel, habe ich auch dazu folgenden Brief, der in Heft Nr.6 auch veröffentlicht wurde, geschrieben:

Seit ich im letzten Jahr die Diagnose "Zöliakie" erhalten habe, lese ich immer mal wieder, aber nicht wirklich gerne, Artikel über Nahrungstrends, Nahrungsunverträglichkeiten etc. Das ich dies nicht gerne tue, liegt daran, dass mir immer wieder auffällt, wie häufig eben Trends mit wirklichen Erkrankungen vermischt und lächerlich gemacht werden. Ich als Erkrankte, die jeden Tag darum kämpft, einigermaßen beschwerdefrei zu sein, fühle mich oft nicht ernst genommen oder in die Ecke gestellt. Umso schöner ist es, wenn ein Artikel wie "Böse wie Brot" sich von der grauen Masse abhebt und einfach mal die Faktenlage zum Thema Weizen sortiert. Denn gerade weil es für Erkrankte extrem nervig und anstrengend ist, sich immer wieder für ihr Essverhalten und ihre Bedürfnisse zu rechtfertigen, ist es so wichtig, gesunden Menschen klarzumachen, dass Weizen eben nicht für alle böse und an allem Schuld ist. Denn genau wegen des Trends dem Weizen an allen Beschwerden und Problemen die Schuld zu geben, wird es für wirklich Erkrankte immer schwerer, ihrem Umfeld klarzumachen, dass es sich z.B. bei einer Zöliakiediät nicht einfach um eine Diät handelt mit der man abnehmen kann und die man freiwillig macht, sondern um eine sehr wichtige, eben nicht freiwillige, Nahrungsumstellung. Diese bringt zwar im Idealfall Beschwerdefreiheit mit sich, muss aber ein Leben lang streng eingehalten werden und beeinflusst das alltägliche Leben enorm.


Auf das, was kommt.
Josie



Samstag, 21. März 2015

Rizinuswickel, Reisbrei und Akupressur

Ja, manchmal muss man zum Äußersten greifen...besonders dann, wenn man das Gefühl hat, dass es so nicht weitergehen kann. Es geht mir zwar etwas besser als noch im Oktober, aber eben bei weitem nicht gut genug, um meinen Alltag normal bewältigen und arbeiten zu können. Und dass, obwohl ich jeden Tag brav meine ganzen Medikamente, inklusive Kortison etc., schlucke und ganz vorsichtig Morbus Crohn- und Zöliakie- gerecht esse. 
Also habe ich mal meine alte Heilpraktikerin zu Rate gezogen und meine schulmedizinische Therapie um Sequenzen aus dem Dru Yoga, anschließende, entgiftende Rizinuswickel für die Leber und magenpflegende Leinsamenaufgüsse ergänzt. Und siehe da, zumindest bilden sich die Nebenwirkungen durch die ganzen Medikamente langsam wieder zurück. Das Herzklopfen ist nicht mehr den ganzen Tag, die Speiseröhrenentzündung geht zurück und das Gefühl, das sich der Magen gar nicht mehr entleert und er ständig, schon nach geringster Nahrungsaufnahme, voll ist, geht auch langsam zurück. Hinzukommt, dass ich den ersten Termin bei einer Ernährungsberaterin hatte, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kommt. Sie hat mir Akupressurpunkte am Bauch gezeigt und ein leckeres, darmschonendes, aber trotzdem sättigendes, Rezept für einen Reisbrei mit Apfelmus gegeben. 
Ob das alles reicht? Das wird wohl die nächste Magen-DarmSpiegelung in 2 Wochen zeigen. Aber wenigstens habe ich endlich mal das Gefühl, selbst etwas aktiver an meiner Genesung mitzuwirken. Und natürlich kann ich mal wieder nicht anders, als zu hoffen, dass das was kommt, gut ist. Und dann gibt's auch endlich wieder Tipps,wo man in Bochum lecker und glutenfrei essen kann. Versprochen! 
Josie