Überhaupt bin ich froh über dieses Buch. Denn in ihm wird nicht nur der lange Weg und die vielen z.T. schweren Erkrankungen bis zur Zöliakiediagnose beschrieben (viele von ihnen hatte ich selbst). Sie beschönigt auch den Alltag nach der Diagnose nicht und versucht die Leserin auch nicht mit nervigem Peptalk aufzumuntern, à la "Ich bin ja so dankbar für diese Krankheit, weil ich ja sooo viel dadurch lerne", blah blah. Stattdessen beschreibt sie, wie sie glutenfrei wurde, welche Rückschläge es gab und auch noch gibt, welches Essen ihr an schlechten aber auch an guten Tagen gut tut und dass das "alte normal" dem "neuen normal" weichen muss, damit das Leben leb- und genießbar bleibt; immer unter dem Motto "it is what it is". Krampfhaft festhalten an etwas, was nicht mehr sein wird? Abgehakt. Sich wünschen, dass jeder Tag ein guter Tag ist? Abgehakt. Immer den Grund dafür finden wollen, warum schon wieder ein schlechter Tag ist? Abgehakt. It is what it is. Und das ist mal gut und mal schlecht und mal irgendwas dazwischen.
Sich selbst gegenüber nicht unerbittlich und zu hart zu sein, dem Streben nach absoluter Glutenfreiheit aber schon, um wenigstens ausschließen zu können, dass man selbst Schuld daran hat, dass es einem (schon wieder) schlecht geht, das macht Sinn. Und es hilft dabei, wieder etwas mehr Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen.
Also dann: auf das, was ist!
Josie
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen