Montag, 23. Februar 2015

Lichtjahre


Für euch ist mein letzter Post vielleicht nicht so lange her, für mich aber liegen Lichtjahre dazwischen. Und mal wieder ist alles anders und mal wieder fange ich mit meinem Bauch von vorne an.
Es ist wohl für jeden ein Schock, wenn die Eltern krank werden oder sterben. Es kommt immer zu früh, zu plötzlich und zu unerwartet. Und wenn beides auch noch gleichzeitig passiert, dann kann das wohl getrost als Doppelhammer bezeichnet werden. Als Kind fühlt man sich auch mit Mitte dreißig irgendwie allein gelassen und ist nicht nur traurig sondern auch wütend. Irgendwie ist man wohl zu lange dem zwar menschlichen, aber nicht besonders hilfreichen, Trugschluss erlegen gewesen, das Leben sei fair und ein grundlegender Optimismus bringe einen weiter. Ach, wirklich!?
Aber wenn man dann auch noch selbst nicht fit ist bzw.eine Schwachstelle hat, die sofort negativ auf Aufregung und Umwälzung reagiert, dann ist alles irgendwie noch viel schlimmer. Man rennt wieder ständig zum Klo, die Schmerzen sind manchmal kaum auszuhalten, Schwäche macht sich breit. Und diesmal hilft auch das Hochfahren vom Kortison kaum, es ist einfach nur frustrierend. Und dabei bräuchte man doch eigentlich so viel Kraft, um den anderen zu helfen, sie zu unterstützen, da zu sein. Ach, wirklich?!
Aber zum Glück werden diese Momente der Panik auch von klareren Gedanken abgelöst und ich kann auch in diesem Schlamassel an das, was ich neulich in einem Buch gelesen habe, denken: egal wie schlecht der Tag ist bzw. war und wie groß die Bauchschmerzen oder sonstige Rückschläge waren...it is what it is. So ist das Leben. Man muss (hin)nehmen was kommt, quasi Zen-like. Und an starken, guten Tagen kann man zusätzlich versuchen, das Beste draus zu machen. Das Leben geht eh weiter, wenn auch offensichtlich nicht unbedingt menschlichen, allzu menschlichen Maßstäben von Fairness. Wirklich!
Und weil es mir im Moment sicherer erscheint, nicht zu weit in die Zukunft zu blicken, verbleibe ich einfach mit einem
auf das, was ist.
Josie

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