Mittwoch, 21. Januar 2015

Der Tag der Jogginghose

Endlich gibt es mal wieder was zum Feiern. Und das Beste daran ist: man muss dazu nicht das Haus verlassen und sich schick zu machen ist sogar gänzlich verboten. Meinem derzeitigen Rekonvaleszenz-Standard-Outfit wird heute gehuldigt und was würde man auch ohne sie, die Jogginghose, machen? Immer weich und gemütlich, die perfekte Begleiterin auf der Couch und auf Reisen (und beim Sport). In der Zeitung habe ich heute sogar gelesen, dass sie schick gestylt sogar etwas für den Job sei. Naja, nicht alles was kann, muss auch, oder?! 

Aber der Gedanke, dass der Jogginghose heute ein Tag gewidmet wird, bringt mich zum Lachen und hebt die Stimmung der letzten Tage gewaltig. Irgendwie hat es sich ja schon in meinem letzten Post angekündigt: die Stimmung war mies und wurde mieser und ehe ich mich versah, bin ich in ein kleines, emotionales Loch gestolpert. An manchen Tagen ist es einfach nerviger als an anderen, wenn Bauchschmerzen ohne ersichtlichen Grund auftauchen, es sich gemütlich machen und "kommen, um zu bleiben". Klar frage ich mich dann zuerst, was ich wohl Falsches gegessen habe? Oder ob mein persönliches Fitnessaufbauprogramm vielleicht zu ambitioniert war? Oder, oh bitte nicht, ob es ist, weil ich mit dem Kortison runtergegangen bin? Denn dann müsste ich womöglich wieder damit hochgehen und die ganzen miesen Symptommonster kämen wieder und würden mir das Leben wieder schwerer machen...

Natürlich habe ich versucht, nicht in Panik auszubrechen, mich geduldig mit Wärmflasche und Tee auf die Couch zu legen und mich mit Blumen und Lakritze betüddeln zu lassen. Theoretisch hätte das super klappen müssen, denn das sind ja nicht ohne Grund Allerweltshelferlein, die einfach helfen müssen. Und tun sie oft ja auch. Aber dann konnte ich wegen der Schmerzen (und der feiernden Nachbarn) nicht schlafen. Und so passierte es, dass sich die Sorge leise in Hektik in Aktionismus in Panik steigerte und plötzlich war Morgen und alles gefühlt noch viel schlimmer. Denn jetzt war ich auch noch völlig übermüdet und stellte fest, dass Samstag war und ich ein weiteres blödes Wochenende vor mir hatte, an dem ich nichts außer meines Fitnessaufbauprogrammes, dass gar nicht so schnell wie erhofft hilft, zu tun hatte. Denn gefühlt waren alle anderen mit Feiern, Ausgehen und Spaß haben beschäftigt und ich war plötzlich wütend, dass ich das noch nicht konnte und mich plötzlich abhängig und viel zu bedürftig fühlte. Kurzum, Quality time mit mir selber ist definitiv etwas anderes.

Aber zum Glück haben die Schmerzen wieder nachgelassen, der Schlaf ist wieder tiefer und die Stimmung wieder besser. Das Gefühl jedoch, dass ich nicht gerne so bedürftig bin und mir eigentlich im Moment alles nicht schnell genug geht, ist geblieben. Aber vielleicht ist ein bisschen Wut im Bauch (ha, wo auch sonst?) ja gar nicht so schlecht und ein Zeichen dafür, dass ich wieder mehr Energie habe und die Genesung in die richtige Richtung geht? 

Und wie soll ich auch nicht (wütend-) zuversichtlich bezüglich dem, was kommt sein, wenn ich euch in meiner flauschig-weichen Jogginghose, mit einem Blick auf den wunderbaren Sonnenuntergang,
herzlich grüße!
Josie

PS: Und endlich mal wieder ein Tipp: Bei FABIO'S in der Brüderstraße gibt es nicht nur leckere Heißgetränke, sondern auch ein paar herzhafte und glutenfreie Kleinigkeiten wie Kartoffel-Pilz-Pfanne, Baba Ganoush, Salat mit Avocaodip etc. Die Kuchen sind zwar selbst gebacken, bisher aber nicht glutenfrei. 

PPS: Eben habe ich folgendes von Karl Lagerfeld gelesen: " Wer Jogginghosen anzieht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." Ich will ja nichts sagen, aber wer nie ohne Handschuhe aus dem geht, hat in seinem Leben vielleicht ein ganz anderes Problem als zu wenig Kontrolle...ja, oder?!

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