Freitag, 4. Dezember 2015

12 Monate

12 Monate ist es her seit ich meine Diagnosen bekam: Zöliakie und Morbus Crohn. Ich bekam ein Rezept, auf dem ich nur das Wort "Kortison" sah und schwammige Empfehlungen dazu, was ich essen konnte/durfte/sollte. Wenige Tage später war ich im Krankenhaus und während zwar die schlimmsten Symptome unter dem Kortison und der sonstigen Therapie dort weggingen, ging es mir nicht wirklich gut. Und während ich alles, was mir nach wie vor nicht bekam und z.T. zu großen Schmerzen, Krämpfen, Kreislaufproblemen oder Schweißausbrüchen führte, in einem Ernährungs- und Symptomtagebuch aufschrieb, waren sich die dortige Ernährungsberaterin und der Arzt uneinig darüber, ob ich für immer gf essen sollte oder vielleicht doch nur für 3-6 Monate. Zusätzlich hieß es immer, ich solle einfach essen, was mir gut täte. Diese Aussage wurde meist mit einem fröhlichen "hören sie doch einfach auf ihren Bauch" abgerundet. Ich erinnere mich daran, dass ich, als ich einen meiner ersten Posts schrieb, darüber ziemlich verzweifelt war. Denn wo fängt man wirklich an, wenn fast nichts mehr geht?

12 Monate später bin ich inzwischen um einiges schlauer, was diese Autoimmunerkankungen bedeuten. Weniger, weil ich von meinen Ärzten besonders viel Hilfreiches erfahren hätte, als viel mehr deshalb, weil ich bei einer sehr kompetenten Ernährungsberaterin und einer Heilpraktikerin gewesen bin, die mir Vieles erklärt haben. Außerdem habe ich unglaublich viel über beide Erkrankungen gelesen. Etwas, das ich ursprünglich nicht tun wollte, um mich nicht zu sehr in die ganze "Sache" reinzusteigern. Aber "knowledge empowers" und hilft einem, sein Essen wieder selbst in die Hand zu nehmen. So habe ich inzwischen folgende, für mich sehr wichtige, Dinge gelernt:
1. Die Zöliakie bildet sich in den meisten Fällen zurück, wenn man sich dauerhaft und ausnahmslos an die Diät hält, die übrigens bei weitem nicht so schwierig ist, wie anfangs gedacht. Die letzte Magenspiegelung hat dies eindeutig ergeben. Meine kleinen Vili im Dünndarm haben sich erholt, Leukozyten waren nicht mehr nachweisbar und ich froh darüber, dass mein Körper so gute Arbeit geleistet hat. Allerdings lest ihr ja selbst: dauerhaft ist das Zauberwort. Von einer vorübergehenden Diät kann, entgegen der Erstaussagen im Krankenhaus, keine Rede sein!
2. Ein kleiner Grundkurs in Logik: Nur weil A (Gluten) nicht mehr vertragen wird, heißt das nicht, dass B (Kuhmilch und Laktose) oder C (Fruktose) problemlos vertragen werden. Das merken viele spätestens dann, wenn sie von den ersten gekauften Ersatzprodukten Bauchschmerzen, Durchfall etc. bekommen und die detektivische Suche nach der Ursache beginnt. Über die beiden obigen, vielleicht häufigsten Auslöser, hinaus kommen auch Histamin, die FODMAPs, Mais, Soja usw. usw. immer als mögliche Übeltäter in Frage. Aber vielleicht auch nicht immer, sondern nur manchmal, an bestimmten Tagen, in bestimmten Situationen oder in bestimmten Mengen. Logisch oder ;)?
3. Die Sache mit dem Morbus Crohn ist bei weitem nicht so einfach. Bisher hat sich mir einfach noch nicht erschlossen, wie ich selbst nachhaltig beeinflussen kann, ob ich wieder einen Schub bekomme oder nicht. Ich nehme nach wie vor Prednisolon und Entocort, Salofalk und Pantoprazol. Das einzige, was variiert, ist die Menge des Prednisolons. Entsprechend der Schwere des Schubs fahre ich hoch bzw. wieder runter. Im englischen gibt es das schöne Wort "nerve wrecking" und genau das ist es manchmal, denn die Nebenwirkungen sind nach wie vor beträchtlich und die Überlegungen zu dem, was ich essen kann bzw. nicht, manchmal einfach nur nervig. Trotzdem arrangiert man sich irgendwie auch damit und wenn mal wieder, wie gerade, eine Phase ansteht, in der es besonders schlimm ist, dann esse ich halt nur Hirsebrei, Süßkartoffelsuppe und Reis. Die Erfahrung zeigt ja, dass der Verlauf ein wenig wie eine Achterbahn ist: auf eine schlechte Phase folgt dementsprechend wahrscheinlich auch wieder eine gute.
4. Viele Ärzte scheinen viel Humor zu haben. Oder sie lesen viel "Brigitte". Denn einem Menschen mit einer Darmerkrankung zu sagen "hören sie doch einfach auf ihren Bauch" ist einfach nur ein Witz und zeugt entweder von fehlender Menschenkenntnis, fehlender Lebenserfahrung oder zu viel Lektüre populärpsychologischer Artikelchen, die für ein besseres "Bauchgefühl", "in sich hineinhorchen" u.Ä. als einem Allheilmittel plädieren. 

12 Monate weiter, habe ich aber auch, neben der Medikamente und meiner persönlichen "Schonkost", Hilfsmittel zur Hand, die  mich zwar nicht gesund machen, mir aber zumindest helfen, mich subjektiv besser zu fühlen. Ich nenne sie meine "Säulen": Ernährung, Yoga und Bewegung, Ruhe und Schlaf. Sie helfen mir zu einem weitestgehend ruhigen und besonnenen Umgang mit den Erkrankungen und helfen in den meisten Fällen Panik, Hysterie und Angst zu verhindern. Das bedeutet für mich allerdings auch, dass ich diesen ganzen (rheinischen?) Peptalk hinter mir gelassen habe. Mit "et hätt noch imma jot jejange" usw. kommt man nicht immer weiter und das amerikanisch-naive "LIfe is good" hat sich auch nicht als wirkliche Hilfe erwiesen. Sich dem ganzen stattdessen asiatisch anzunähern, das Leben zu entpersonifizieren und einigermaßen gleichmütig hinzunehmen, was kommt, ist das, was sich für mich im Laufe des Jahres als praktikabel erwiesen hat. Dazu passt auch gut das Zitat des amerikanischen Dichters Robert Frost: In three words, I can sum up everything I learned about life: it goes on. Inzwischen ziert dieser Spruch auch mein Handgelenk, denn wenn ich eins gelernt habe, dann, dass das Leben vorrangig "ist". D.h. es geht weiter, egal wie es mir persönlich geht. Ich weiß, dass dies keine neue Erkenntnis ist. Trotzdem fühlt es sich anders an, ob man dies "nur" irgendwo liest oder ob man aufgrund der eigenen Erfahrung dahin kommt und es versucht anzunehmen.



Und genau deswegen werde ich mich jetzt auch von meinem "Auf das, was kommt" erstmal verabschieden und euch mit einem gleichmütigen "It goes on" für heute einen schönen Tag wünschen,
Josie

PS: Aber nicht, ohne euch noch ein paar Einkaufstipps in Bochum zu nennen. In der Drehscheibe ist das REFORMHAUS BACHER und dort gibt es eine wirklich ansehnliche Auswahl an Produkten von Schär, Schnitzer, Hammermühle, 3 Pauly, Poensgen und Bauck. Außerdem befindet sich im Citypoint GUTSGEFLÜGEL, wo es z.B. Brathähnchen u.Ä. gibt. Alle Allergene sind übersichtlich und auf den ersten Blick erkennbar aufgeführt angebracht. Und, siehe da, vieles ist tatsächlich glutenfrei und lecker:)

Samstag, 28. November 2015

Backessentials

Nachdem mein erstes Jahr als Zöli (mit Morbus Crohn) rum ist, dachte ich mir, ich könnte es ja mal in Sachen backen und sinnvolle Backzutaten Revue passieren lassen. Aber wo fange ich an? Vielleicht da, dass am Anfang ziemlich viel schief gegangen ist. Entweder kam ich mit der Konsistenz der Teige nicht klar (zu trocken oder zu feucht und klebrig) oder mit der des Ergebisses: staubtrocken und bröselig oder zäh und klitschig. Mehl einfach 1:1 austauschen ging oft nicht und selbst viele gf-Rezepte klappten nicht so, wie ich mir das erhofft hatte. Da dies oft am fehlenden "Kleber" Gluten lag, wie ich Im Laufe der Zeit gelernt habe, habe ich nun immer Xanthan und gemahlene (wichtig, es gibt nämlich auch ganze, die aber nicht so geeignet sind) Flohsamenschalen im Haus. Xanthan macht den Teig elastischer, Flohsamenschalen sorgen dafür, dass Feuchtigkeit gebunden und damit das Ergebnis saftig wird. Dazu kommen noch folgende Zutaten, mit denen man viel anfangen kann, wenn man sie vorrätig hat: Brot Mix B (Schär), Frei von...(Rewe), neutrales ÖL, Natron, Backpulver, trockene Hefe, Essig, Joghurt, Salz. Besonders folgende Seite kann ich sehr empfehlen, wenn man Brot, Brötchen, Fladenbrot etc. backen möchte, das "wie vorher" (oder besser schmecken soll) und auf jeden Fall klappt: Gf Backspass.

Falls es euch aber wie mir geht und ihr im Laufe der Zeit noch andere Intoleranzen entwickelt (habt), ist es manchmal besser, man hat auch noch einzelne Mehle im Haus (z.B. habe ich immer Kokos-, Sorghum-, Teffmehl, Kartoffelstärke im Haus) oder/und gemahlene Mandeln (oder andere gemahlene Nüsse...wenn man sie verträgt). Eier, Nussmuse, Leinsamen, getrocknete Kräuter, reife Bananen runden das Ganze ab. Nach einigem hin- und herprobieren, ist bei mir dieses, recht herzhafte, Brot herausgekommen:


Zutaten (für 1 Brot in einer kleinen Kastenform):
5 Eier (egal ob M oder L), 200g gemahlene Haselnüsse, 25g gemahlene Leinsamen, 2 El Teffmehl, 2 EL OLivenöl, 1/2 TL Natron, 1,5 TL Meersalz, 1 TL Pfeffer, 1,5 TL Brotgewürz, 1 Handvoll Sonnenblumenkerne, 1 Handvoll geriebener Käse, 2 EL Sesam
- Backofen auf 180°C vorheizen, Form mit Backpapier auslegen
- trockene Zutaten mischen, dann feuchte Zutaten hinzufügen, zum Schluss den geriebenen Käse und die Sonnenblumenkerne
- Teig in die Kastenform füllen und mit Sesam bestreuen
- ca. 40 Minuten backen, Stäbchenprobe machen 
- das Brot ist fertig, wenn kein Teig mehr am Stäbchen hängen bleibt
- dann in der Form abkühlen lassen, später erst aus der Form nehmen
- TIPP: da sich das Brot echt gut schneiden lässt, kann man es auch super in Scheiben einfrieren. So, in Alufolie gewickelt, hält es sich 3-4 Tage und bleibt trotzdem saftig:). Übrigens mag ich es auch mit anderen gemahlenen Nüssen oder Mischungen. Getrocknete Tomaten, Fetakäse, Pinienkerne, Kürbiskerne...schmeckt alles lecker in diesem unkomplizierten Brot, das ich inzwischen immer frisch oder im TK-Fach habe.

Ansonsten kann ich auch diese Seite empfehlen: www.kochtrotz.de. Da die Autorin selbst viele Intoleranzen hat bzw. hatte, dürfte dort wirklich jede(r) was finden! Außerdem zeigt sie immer wieder, welche Zutaten man wie ersetzen kann. Das macht Spaß und vereinfacht das Backen, wenn man nicht alle Zutaten verträgt oder zuhause hat. Zu ihren life-changing cracker, die mich inzwischen quasi überall hin begleiten, habe ich ja hier schonmal was geschrieben: Life-changing cracker.

Ach ja, und dann wäre da noch das Mehlchaos, das ich am Anfang hatte. So viele angebrochene Tüten Mehl und die Angst vor Mehlmotten (wer die ein Mal in seinem Zuhause hatte, der will sie echt nie wieder da sehen) haben mich nach einer Alternative zum Tütenchaos suchen lassen. Ich wollte Behälter aus Glas, aber ohne den Clipverschluss, den viele Gläser haben. Komische Aufdrucke oder Beschriftungen wollte ich auch nicht. Und ich wollte eine Form, die auch gut und platzsparend im Kühlschrank unterkommt, weil ich manche Mehle eben dort aufbewahre, damit sie nicht ranzig werden (z.B. Kokosmenl). Es sollte zwar praktisch, aber eben auch schön sein und so bin ich letztlich auf Amazon gelandet und habe mir Mason Jars (amerikanische Einmachgläser) in 3 verschiedenen Größen bestellt (wobei es noch viel mehr gibt): 2 Pint (knapp 1l), 1 Pint (knapp 0,5l) und ein 1/2 Pint. Außerdem habe ich Tafelaufkleber und einen Kreidestift bestellt, um alles sauber zu beschriften. Praktisch daran ist, dass man die Aufkleber abwischen und neu beschriften kann. Außerdem sieht man direkt von oben, was wo drin ist. Die kleinen Gläser sind außerdem für Kräuter (die ich viel häufiger als früher benutze) echt praktisch. Hier bekommt ihr mal einen kleinen Eindruck, wie das so aussieht:
Schönen (Back-)Tag und wie immer: auf das, was kommt!
Josie



Sonntag, 8. November 2015

Ein glutenfreier Tag in ... Bonn

Naja,ein Kurztripp im klassischen Sinne ist es für mich nicht, wenn ich nach Bonn komme, denn es ist meine alte Heimat. Dementsprechend habe ich auch für Bonn (noch) keine Tipps, was ein gutes Frühstück angeht, denn ich frühstücke vor meinen Stadtausflügen Zuhause bei Mama und da schmeckt eh immer alles am besten...und ist natürlich glutenfrei. Unterwegs in Bonn aber, bin ich auf folgende Adressen gestoßen, die das glutenfreie Leben einfach besser machen:
1. Asiatisch bei DEAN & DAVID am Rathaus: auch wenn es 'nur' eine Kette ist...ich mag Dean & David. Egal wo, immer gibt es mindestens ein ausdrücklich glutenfreies Gericht und alle wissen Bescheid. Unkompliziert, warm, lecker.
2. Mexikanisch bei BURRITO RICO in der Thomas-Mann-Str.20: Hier gibt es so genannte "Naked Burritos", also Burritos ohne den Wrap, dafür mit ganz viel frischer und schmackhafter Füllung, die man nach Belieben, mit und ohne Fleisch, Bohnen, Gemüse, Salat, Guacamole, Salsa, zusammenstellen darf. Seeehr satt machend und yummy.
3. Persisch bei ISS DICH GLÜCKLICH, Franziskanerstr.9 (neben Café Blau): Ich gebe zu, ich hab nur geguckt. Aber es sah sooo gut aus. Verschiedene Vorspeisen mit Kichererbsen, Auberginen, Granatapfelkernen. Hauptgerichte mit Lamm, Desserts mit Feigen und Honig. Steht ganz oben auf meiner Probierliste, denn es ist alles frisch zubereitet und, bis auf Wraps und Fladenbrot, von Natur aus gf. Und wenn der Name nicht einladend ist, dann weiß ich auch nicht.
4. Für unterwegs, BERGFELD'S, Stockenstr.15-17
: klar, wenn man unterwegs ist, kann man sich auch schnell bei den bekannten Ketten wie dm und Rossmann in der Sternstraße eindecken. Oder man geht zum Bonner Bioladen Bergfeld's und kauft ein paar besondere Dinge, wie z.B. frische Datteln und Käse, Honigwaffeln und vielleicht ein paar Rosinenschnecken von Natur Puur. Nicht ganz billig, aber eben mal eine besondere Auswahl.
Lasst et üsch jot jehen in Bonn!
Josie

Dienstag, 27. Oktober 2015

Fast-so-schnell-wie-aus'm-Glas-Nudelsoßen

Manchmal müssen es, warum auch immer, einfach Nudeln sein. Und zwar schnell, so richtig schnell. Da ich sie "klassisch" nicht so gut vertrage, schneide ich gerne Zucchini oder anderes Gemüse in dünne, lange Streifen und koche sie 2-3 Minuten in salzigem Wasser. Da nicht alle Soßen aus Gläsern schmecken oder gf oder sonstwie verträglich sind, habe ich hier mal meine Top 4 der schnellsten Nudelsoßen aufgeschrieben. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1-2 Personen.

1. einfache Tomatensoße
1 Dose stückige Tomaten (passierte Tomaten gehen auch), 1/2 Paket TK-Zwiebeln, nach Belieben etwas Rotwein, Salz, Pfeffer, Zucker (oder Reissüße) und Oregano
- Zwiebeln in einer Pfanne anschwitzen, mit einem Schuss Rotwein ablöschen und kurz einkochen lassen
- stückige Tomaten und ca. 1/4 TL Reissüße oder Zucker dazugeben
- bei mittlerer Hitze köcheln lassen, mit Salz, Pfeffer, Oregano abschmecken
- fertig:)

2. Bolognese
1/4 Packung Tk-Zwiebel, 1 Möhre, 1 Stange Sellerie, 1 Dose stückige Tomaten, 250g Gehacktes, 1 TL Oregano, Salz, Pfeffer, evtl. etwas Reissüße oder Zucker
- Möhre und Sellerie waschen und in Stücke schneiden
- gemeinsam mit der Zwiebel und dem Gehackten ca. 5 Minuten anbraten
- Tomaten und etwas Wasser dazugeben und weitere 5-10 Minuten köcheln lassen
- mit Salz, Pfeffer, Süße und Oregano abschmecken
- Guten Appetit!

3. Lachs-Sahne-Soße
200-250g TK-Lachs, 1 El Butter, 1 Becher (Soja-) Sahne, 1 TL Gemüsebrühe, 1 TL Tomaten- oder Paprikamark, Pfeffer
- Lachs auftauen lassen, in Würfel schneiden, kurz in der Butter anbraten, Tomaten- oder Paprikamark dazugeben
- (Soja-) Sahne, Brühe und Pfeffer hinzufügen
- abschmecken
- fertig

4. Hähnchen-Zucchini-Soße
1 Zucchini, 1 Handvoll TK-Erbsen, 1 halbe Hähnchenbrust, 1-2 EL Butter, ca. 80g Schmelzkäse, 100g Sahne, Salz, Pfeffer, evtl. noch eine Tomate 
- Hähnchenbrust in Stücke schneiden, Zucchini waschen und kleinraspeln
- gemeinsam mit der Hähnchenbrust bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten anbraten, Tomate nach Belieben klein geschnitten dazugeben
- Sahne, Schmelzkäse, TK-Erbsen, Salz, Pfeffer dazugeben und kurz aufkochen lassen
- und schon fertig:)
Lasst es euch schmecken, 
Josie

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Herbst ähhh Winter?!

Ja was denn nun? Gerade dachte ich noch, dass wir zwar einen kalten, aber trotzdem goldenen und vor allem sonnigen, Oktober haben und plötzlich schneit es. Völlig ekelhaft und indiskutabel! Da die Natur das aber vor ein paar Tagen auch noch nicht wusste (glaube ich jedenfalls), gibt es im Moment unglaublich leckeres Gemüse im Übermaß auf dem Markt und im Supermarkt. Zucchini, Kürbis, Wurzelgemüse...was das Herz begehrt. Und wenn es eh schon so kalt ist, dass man nicht raus kann bzw. will, dann kann man auch ein bisschen am Herd stehen und kochen bzw. vorkochen und einfrieren.


Als ich heute durch den Supermarkt lief (ja, ein Mal war ich doch draußen) und eigentlich nur ein paar Rote Beete kaufen wollte, da fiel mir doch diese Wurzelgemüsemischung quasi in den Einkaufswagen. Und dann habe ich mir überlegt, dass es ja auch schon lange nix mehr mit Quinoa gab...und das ist dabei herausgekommen:


Für 4 Personen "Qui"sotto mit Wurzelgemüse braucht ihr: ca. 1kg gemischtes Wurzelgemüse (z.B. Rote Beete, Pastinaken, Möhren, Petersilienwurzel), 4-5 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, 3-4 Stengel Thymian, evtl. 3-4 frische Konblauchzehen, 2 Tassen Quinoa, evtl. 1/2-1 Zwiebel, 1l Gemüsebrühe, 100 ml Weißwein, Parmesan, Butterflocken, Salz, Pfeffer; Walnüsse und Feta nach Belieben
- Wurzelgemüse putzen, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden, den Ofen auf 160°C vorheizen
- mit den Gewürzen und dem Olivenöl in einer Schale mischen
- in eine ofenfeste Form geben, mit Alufolie abdecken
- 1-2 Handvoll Walnüsse zerbröseln
- 1/2 Päckchen Fetakäse kleinschneiden
- währenddessen das Gemüse ca. 40 Minuten auf der mittleren Schiene backen, dann Folie entfernen und weitere 25-30 Minuten bei 200°C backen
- die Zwiebel in Butter und Olivenöl anschwitzen, den Quinoa in einem Sieb abspülen
- dann zur angedünsteten Zwiebel geben, salzen und pfeffern und bei mittlerer Hitze dünsten bis er anfängt zu duften 
- dann den Wein hinzufügen und bei mittlerer Hitze kochen lassen bis er eingekocht ist
- dann die Brühe nach und nach hinzufügen, bis der Quinoa weich aber bissfest ist
- 1-2 Handvoll Parmesan und Butterflocken unter den Reis rühren
- Feta unter das Wurzelgemüse mischen, Reis auf den Tellern anrichten, Wurzelgemüse und Walnüsse darüber geben
- Guten Appetit!
PS: Da Feta sehr intensiv ist und nicht jeder den ziegig-schafigen Geschmack mag, kann er auch separat gereicht werden. Das Gericht schmeckt auch ohne Zwiebeln, Knoblauch, Parmesan, Feta. Dann einfach mehr Thymian, Olivenöl, Salz, Pfeffer verwenden! 


Und weil ich am Wochenende ein paar Zucchini übrig hatte und ich bei dem kalten Wetter auf was Überbackenes Lust hatte, habe ich einen Zucchini-Nudel-Auflauf gemacht. Dazu braucht man:
600-700g Zucchini, 2 Knoblauchzehen, 250g kurze Nudeln, 250g Büffelmozzarella, ca. 60g Reibekäse bzw. vegetarischer Käseersatz, 2-3 EL Sojasahne, 3-4 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer
- Zucchini waschen, putzen und in Scheiben schneiden
- im Olivenöl anbraten, Hitze nach 2-3 Minuten runterfahren, dann Salz drauf und ca. 1 Stunde sanft köcheln lassen
- währenddessen die 2 Knoblauchzehen klein schneiden, am Ende der Kochzeit zu den Zucchini geben und weitere 20 Minuten kochen lassen
- gleichzeitig die Nudeln aufsetzen und den Ofen auf 200°C vorheizen
- Nudelwasser abgießen, Zucchinimasse und Sojasahne dazugeben, Büffelmozzarella darüber kleinreißen, alles umrühren und mit Salz und Pfeffer großzügig abschmecken (Achtung: die glutenfreien Nudeln brauchen viiiel Salz!)
- in eine Auflaufform geben, mit dem Reibekäse bestreuen und ca. 15 Minuten, bzw. bis der Käse goldbraun ist, überbacken
- reicht für 2 auflaufhungrige Leute.


Und da ich im Moment kaum genug Kürbis essen kann, gibt es in den nächsten Tagen bestimmt mal wieder diese leckere Kürbissuppe:
Übrigens hier ein weiterer Bochum-Ausgehtipp: Im HATOKY, in der Brüderstraße, gibt es sehr leckere asiatische Küche: vietnamesisch, japanisch, thailändisch. Und für uns das Beste: sehr viel ist "von Natur aus" glutenfrei, inkl. der unglaublich leckeren alkoholfreien Cocktails mit Minze und Limette!

Auf einen bestimmt zurückkehrenden Herbst,
Josie

Sonntag, 4. Oktober 2015

Der Geburtstag...

...uff. Was für ein schöner Geburtstag. Was für ein anstrengender Geburstag. Was für ein Chaos am Tag danach. Aber der Reihe nach: ich hatte ja geschrieben, dass ich mir vorher 1001 Gedanken gemacht habe. Diese waren teils berechtigt, teils nicht. So weiß ich jetzt, dass glutenfreies Brot doch nicht sooo schnell trocken wird, dass Möhren-Orangen-Suppe mit Sojamilch aber nach dem Auftauen flockt, dass sich das Fladenbrot hervorragend einfrieren und hinterher auftauen (und im Ofen 5 Minuten bei 180°C aufbacken) lässt und dass die Leute von dem glutenfreien Essen mehr zu sich nehmen, als vorher vom glutenhaltigen. Das ist sogar einigen aufgefallen, die verwundert darüber waren, dass sie sooo viel gegessen haben. Warum das so ist, weiß ich leider auch nicht (ihr?). Zusätzlich zu dem, was ich schon vorbreitet hatte (Geburtstagsvorbereitungen) gab es nun also noch folgendes:

1. Kürbis Crostini (für ca. 20 Stück)
1 Olivenbaguette (z.B. von Schnitzer), 1 kleiner Butternutkürbis, 1/2 TK-Zwiebel, Salz, Pfeffer, Majoran, Zitronensaft, 5 Scheiben Parmaschinken, 5 große oder 10 kleine Scheiben luftgetrocknete Salami
- am besten am Tag vorher: Kürbis im Ganzen ca. 2 Stunden bei 180°C im Ofen backen
- abkühlen lassen, Haut abziehen, halbieren und Kerne entfernen
- mit einer Gabel zerdrücken, mit Salz, Pfeffer, Majoran und Zitronensaft abschmecken
- Baguette aufbacken, in dünne Scheiben schneiden, im Ofen rösten
- Kürbispaste auf den Crostini verteilen
- Salami und Parmaschinken jeweils halbieren und auf den Crostini verteilen

2. Mayobaguette
2 Baguettes (z.B. von Rossmann), 1 kleine Zwiebel, 1 kleines Glas Mayonaise
Vorhab: Gesund ist dieses Baguette nicht, aber seit ich es vor vielen Jahren zum ersten Mal in Amerika gegessen habe, mache ich jedes Jahr ein Mal an meinem Geburtstag (auch auf ausdrücklichen Wunsch meiner Gäste).
- Zwiebel fein würfeln, mit der Mayo mischen
- Baguette in Scheiben schneiden, Paste darauf verteilen
- für ca. 10 Minuten bei 180°C in den Ofen

3. Zucchinitürmchen (ca. 35 Stück)
2 Zucchini, ca. 20 kleine schwarze Oliven, 20 kleine Champignons (Antipasti), 6 Tete de Moine-Röschen (halbiert), 15 kleine Cocktailtomaten (halbiert), 10 Kapern, luftgetrockneter Schinken und Salami, Pesto (nach Bedarf), Olivenöl, italienische Kräuter, Salz
Tipp: Hier sind der Fantasie echt keine Grenzen gesetzt und ich nehme immer einfach das, was ich bekomme und worauf ich Lust habe. Die Zucchinischeiben können auch schon 1-2 Tage vorher gebraten werden.
- Zucchini waschen, in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und in Olivenöl von beiden Seiten anbraten, mit den Kräutern und Salz würzen
- auf Küchenkrepp abtropfen lassen
- sie sollten nicht zu lange gebraten werden, damit sie fest bleiben
- abkühlen lassen und dann 2-3 der anderen Zutaten jeweils darauf stapeln und mit Zahnstochern feststecken
- fertig

4. Tortilla
Das Rezept hatte ich hierher: TortillaIch habe sie am Tag vorher gemacht und dann kalt in kleine Stücke geschnitten.

Dazu gab es noch verschiedene Kräuterbutter und Dips, Käse und Trauben. Zum Nachtisch gab es die bereits im letzten Post erwähnten Muffins und Tiramisu (mit Löffelbiskuits von Schär). So schnell wie alles weg war, scheint es allen ganz gut geschmeckt zu haben. So gut, dass ich leider nicht mehr dazu gekommen, Fotos vom Buffet zu machen. Schade, aber ich hoffe, ihr habt trotzdem Lust auf das Eine oder Andere bekommen. 

So und jetzt muss ich dringend weiter aufräumen:( Schönen Tag noch und wie immer: 
Auf das, was (dieses Jahr so) kommt! Josie

Dienstag, 29. September 2015

Geburtstagsvorbereitungen...

...zum ersten gf-Geburtstag sind verdammt nicht ohne. Erst hab ich gedacht, es sei wie immer bei ca. 25 Leuten einfach nur ein bisschen Arbeit, weil ich immer alles frisch und selbst gekocht habe. Aber dann ist mir eingefallen, dass ... 

1. es 100% glutenfrei sein soll. 
Damit ich auch zu später Stunde noch alles essen kann und auch im Nachhinein nicht noch irgendwo kontaminierte Krümel in meiner kleinen Küche finde, kann es nicht 'auch' glutenhaltiges Essen geben. Das finde ich besonders beim Brot eine Herausforderung. 1. sind meine Backkünste noch nicht sooo ausgereift; 2. mag ich entweder das gekaufte Brot bzw. Baguette nicht oder ich vertrage es nicht; 3. muss man ganz schön viel Brot backen, für so viele Menschen; 4. muss sich zumindest ein Teil vorher gut einfrieren lassen, damit das nicht am Tag der Feier in Hektik ausartet; 5. darf es nicht viel Platz im Gefrierfach einnehmen, denn wie der Name "Fach" schon sagt, es ist keine Truhe...

2. es auch vegetarisch, maisfrei, tomatenfrei sein soll.
Denn nicht nur ich kann bestimmte Sachen nicht essen, anderen geht es, warum auch immer, genauso. Dabei habe ich überlegt, dass es zwar auch etwas mit Rindfleisch geben soll, ich aber dieses Jahr Mais und Tomaten weglassen möchte (vertrage ich ja selbst nicht sooo gut). Sonst ist es für alle Beteiligten ein Eiertanz und das wollen wir ja nicht...

3. ich manches tiefkühlen kann...und anderes eben nicht.
Wie oben schon erwähnt, werde ich das beim Brot gemischt handhaben, da es sonst am Tag zu stressig wird. Ein paar andere Sachen können auch schon am Tag vorher zubereitet werden. Ansonsten ist es z.B. bei den Suppen möglich, sie ganz bzw. teilweise einzufrieren und morgens aus dem Gefrierfach zu holen. Frisches muss hingegen am Tag selbst zubereitet werden (wobei es auch da evtl. möglich ist, zumindest einen Schritt schon am Vortag zu machen); aber das ist ja bei glutenhaltigen Lebensmitteln genauso. 

4. es einer gewissen logistischen Planung bedarf.
Denn gerade weil ich dieses Mal auch das Brot selbst backe, ist es wichtig vorher zu überlegen, wann ich was wofür brauche: also wann und wie lange ist der Backofen in Gebrauch, welche 1001 Töpfe und Schalen brauche ich etc. Denn gerade weil die Küche nicht groß ist und die Leute sich aber genau da meistens aufhalten, sollte der Backofen nicht die ganze Zeit laufen.

5. vorläufiges Ergebnis
Möhren-Orangen-Suppe habe ich in doppelter Menge gekocht und eingefroren. Auch das Lauch für eine Lauch-Käse-Suppe ist schon eingefroren und kann also am Tag vor der Feier verarbeitet werden. Und hier ist das Rezept (für ca. 12 Portionen):
1,5kg Hackfleisch, 6-8 Stangen Lauch, je 3 Schmelzkäse (Sahne und Kräuter), 1,5 Becher Schmand, ca. 1,5l Brühe, Salz, Pfeffer zum Abschmecken

- Lauch in Ringe schneiden und gut waschen
- Hackfleisch anbraten
- Brühe und Lauch hinzugeben und ca. 15 Minuten köcheln lassen
- Schmelzkäse und Schmand hinzugebenn
- aufkochen und abschmecken
- schon fertig:)
Dazu soll es Fladenbrot geben, was ich nach diesem Rezept (allerdings mit Knoblauchöl bestrichen) auch schon fertig gebacken und eingefroren habe: Mini Fladenbrot


Mini Fladenbrot
Pesto Frikadellen sind auch eingefroren und müssen am Tag selbst nur noch einmal kurz in die Pfanne. Auch wenn sicher jeder schonmal Minifrikadellen gemacht hat, hier ist auch dieses Rezept (für ca. 60 kleine Frikadellen), das eine Abwandlung des entsprechenden Rezepts aus dem Buch "Glutenfrei kochen für die ganze Familie" von Anja Donnermeyer, ist:
1kg Gehacktes, (1 Zwiebel, je nachdem, ob man sie verträgt...), 3 EL Paniermehl, 2 Eier, ca. 200g Pesto, 6 EL Tomatenmark, 3 EL Senf, Salz, Pfeffer, Öl
- Zutaten miteinander vermischen
- kleine Kugeln rollen und etwas platt drücken (ist später beim Braten einfacher)
- mit Öl in 3-4 Runden in der Pfanne von allen Seiten anbraten, dabei zwischendurch das Öl wechseln
- auf Zewa abtropfen lassen.

Für den Nachtisch habe ich schon Zitronenmuffins mit der RUF Mischung für Zitronenkuchen und frischer Zitronenschale gebacken, auch sie müssen nur noch aufgetaut und verziert werden. 

Ach, eigentlich liest sich das ja alles ganz gut, aber bei der Menge an Leuten gibt's auch noch ein bisschen was zu tun (oh, Schreck). Ich bin gespannt, was letztlich noch auf meinem Buffet stehen wird. Ihr auch?

Auf das, was kommt.
Josie

PS: Und übrigens, im I AM LOVE, Dibergstraße 2, gibt es nicht nur glutenfreies Eis, sondern auch glutenfreies Chili sin Carne. und es ist wirklich saulecker!

PPS: Und klar, immer wenn's besonders gut passt, meldet sich der Morbus Crohn. Gestern Abend übergeben, heute Nacht auf der Toilette verbracht, ehrlich gesagt, mag ich im Moment gar nicht über Essen nachdenken. Aber diesmal warte ich nicht so lange und bin direkt mit dem Kortison hochgegangen. Hilft ja nix und bis ich mit dem Humira beginne, dauert es bestimmt noch...

Mittwoch, 23. September 2015

Ein Zöli ist oft allein

So fühlte es sich zumindest an, als ich vor einem knappen Jahr die Diagnose "Zöliakie" bekam und ziemlich alleine dastand: die Ärzte kannten sich nicht aus, die Ernährungsberaterin im Krankenhaus noch weniger und ich hatte das Gefühl nichts mehr essen bzw. vertragen zu können. Irgendwie wusste ich anfangs gar nicht so richtig, wie dieses neue Leben denn nun aussehen sollte. 

Vieles hat sich geklärt. Ich habe inzwischen eine sinnvolle Ernährungsberatung (auch wegen des Morbus Crohn) hinter mir, mir viel angelesen und bin der DZG und dem Zöliakie Austausch, einer Gruppe auf Facebook, beigetreten. Ich weiß, was ich essen darf und ich vermisse glutenhaltiges Essen eigentlich gar nicht mehr (naja, außer wenn der Pizzaboden mal wieder labbrig geworden ist und ich mich nach einer knusprigen Pizza vom Holzofengrill sehne). Ich habe mich daran gewöhnt, entweder vorher zu essen, wenn ich mich an unbekannten Orten (z.B. irgendwelchen Märkten) mit Leuten treffe oder Verkäufer bzw. Stände vorher zu kontaktieren, damit ich nicht ohne Essen dastehe. Ja, selbst im Stadion war ich inzwischen mit selbst mitgebrachtem Essen. Es macht mir auch nicht mehr so viel aus, wenn ich immer im Restaurant nach der Allergenkarte fragen muss und mich dann bei der Kellnerin nochmal vergewissere, dass mein gewähltes Essen auch wirklich glutenfrei ist.

Und trotzdem war es gestern einfach schön, mit einer Zöligruppe in Die kleine Zuckerbäckerei Kaffee trinken und Cupcakes essen zu gehen und zu wissen, dass man mal nicht die Ausnahme ist. Kurz bevor wir über die reich gedeckte Tafel herfielen, gab es diesen Moment, in dem ich mich umgeblickt und gedacht habe: hier weiß jeder, was ich habe, ich muss mich endlich mal nicht erklären und ich darf, zum ersten Mal auswärts, wirklich ausnahmslos alles essen, ohne X Nachfragen stellen zu müssen. Ich glaube, anderen Teilnehmerinnen ging es ganz ähnlich. Denn schon kurz darauf kehrte Stille am Tisch ein und wir stürzten uns auf Cupcakes (in sämtlichen erdenklichen Geschmacksrichtungen wie Himbeer, Zitrone, Salted Caramel), Apfelküchlein, Macarons und Plätzchen. 
  
Und so stellte ich fest, dass ein Nachmittag "unter sich", auch wenn eigentlich alles ganz gut läuft, zwischendurch auch mal echt entspannend sein kann. Und wenn man dann auch zum ersten Mal irgendwo gemeinsam Abend essen geht, dann bin ich gespannt

auf das, was kommt.
Josie

PS: Und hier noch ein paar Eistipps, für den Fall, dass nochmal warme Tage kommen: Im I AM LOVE, in der Dibergstraße 2, gibt es unglaublich leckeres, ausnahmslos glutenfreies und sehr kreatives Eis im Becher. Auch im SAN LUIS, in der Luisenstraße 10, gibt es sehr leckeres Eis in "normalen" Geschmacksrichtungen. Es ist zwar nicht alles glutenfrei, aber sie erleichtern einem Zöli die Auswahl dadurch, dass sie alle Eissorten mit Punkten kennzeichnen: weiß für laktosefrei und grün für glutenfrei. Sehr praktisch. Man muss nur den Eisverkäufer unbedingt daran erinnern, dass er dann aus Gewohnheit keine Waffel auf das glutenfreie Eis steckt. 

Dienstag, 8. September 2015

Essen für die Mittagspause (Teil 1): Lunchbox Favorites

Nachdem ich, egal ob von Zölis oder Nichtzölis, immer wieder gefragt werde, was ich denn eigentlich auf der Arbeit so esse, weil ich mir ja nicht einfach was in der Cafeteria oder Mensa holen kann, habe ich beschlossen, hier mal ein paar Dinge vorzustellen. Und ich will ja keinen neidisch machen, aber mir schmeckt es eigentlich alles besser, als die pappigen Brötchen, die ich mir früher immer so reingezogen haben...

Wem es so wie mir geht und er gekauftes Brot schlecht verträgt, der muss sich doppelt Gedanken machen: nicht nur um das "was" sondern eben auch um das "wann". Ich finde es deshalb immer ganz praktisch abends etwas mehr zu kochen und die Reste dann am nächsten und übernächsten und überübernächsten (you get my idea) Tag mitzunehmen. Idealerweise so, dass es kalt und warm schmeckt und ich mittags spontan entscheiden kann, ob ich es kurz in die Mikrowelle stelle oder nicht. Damit es auch satt aber nicht voll macht, habe ich immer Gemüse, eine so genannente Sättigungsbeilage und eine Eiweißquelle kombiniert. Dabei ist es wie bei allem, was ich koche: immer glutenfrei, oft kuhmilchfrei, je nachdem, wie fit mein Bauch ist, ohne Zwiebeln, Knoblauch, zu starke Gewürze (wie z.B. Chili). Alle Rezepte sind für 3-4 Personen berechnet, damit bei zwei hungrigen Essen auch immer etwas übrig bleibt (oder ein Rest eingefroren werden kann).

1. Zitronenhähnchen à la Danni (Ehre wem Ehre gebührt): 500g Hähnchenbrust (oder 2 Päckchen Quorn), 1 große Gemüsezwiebel, ca. 10 braune Pilze, 1 Becher Schmand, 1 Becher Crème Fraiche, 1 Becher Kräuterfrischkäse (die 3 Zutaten sind problemlos durch Sojaersatz austauschbar), 1 Biozitrone, Salz, Pfeffer, Rosmarin nach Geschmack, 2 Tassen Quinoa, 500g Brokkoli (oder grüner Spargel)
- Gemüsezwiebel halbieren und in dünne Streifen schneiden, in Olivenöl, mit Salz und Pfeffer anschwitzen, währenddessen das Hähnchen waschen und in kleine Filets schneiden, Pilze säubern und vierteln, Zitrone waschen, schälen und in dünne Scheiben schneiden
- Zwiebel auf dem Boden einer Auflaufform verteilen, Hähnchen darauf verteilen, etwas salzen, Zitrone und Pilze gleichmäßig verteilen
- Schmand, Crème Fraiche, Frischkäse, Salz, Pfeffer, Rosmarin mit dem Stabmixer gut verrühren und über das Hähnchen geben
- im vorgeheizten Ofen bei ca. 180 Grad 45 backen (außer ihr nehmt Quorn,dann verringert sich die Backzeit auf ca. 20 Minuten)
- den Brokkoli putzen und in gleich große Röschen teilen, mit Olivenöl und Meersalz beträufeln und 20 Minuten vor Ende der Backzeit auf einem Blech zum Hähnchen geben
- den Quinoa nach Packungsanweisung zubereiten, Salz und ein bisschen Butter nicht vergessen
- genießen:-)


Zitronenhähnchen mit Brokkoli


2. Thai Curry: 2 Möhren, 2 Zucchini, 2 rote Paprika, 1 Bund Koriander, 1 daumengroßes Stück Ingwer, 1/2 Limette, 2 EL Öl, 400 ml Kokosmilch, 1 Glas Thai Curry (dm) oder grüne Currypaste (Asiamarkt), Quorn (vegetarisch) oder ca. 250g Shrimps, 250g Basmatireis 

- Gemüse putzen, Möhren in dünne Scheiben, Ingwer in kleine Würfel schneiden und gemeinsam mit dem Öl in die Pfanne geben, bei mittlerer Hitze andünsten
- Paprika in Stücke schneiden, zu den Möhren geben, beides 6-8 Minuten dünsten
- Zucchini halbieren, in halbe Scheiben schneiden und dann zu dem anderen Gemüse geben, ca. 5 Minuten weiterdünsten 
- den Reis nach Packungsanweisung kochen
- entweder das Glas Thai Curry und 400 ml Kokosmilch  oder 4-5 EL Currypaste und die doppelte Menge Kokosmilch zum Gemüse geben, aufkochen und köcheln lassen
- wird Quorn verwendet, sollte dieser ca. 10 Minuten vor Ende der Kochzeit zum Curry gegeben werden, die Shrimps kommen erst ca. 5 Minuten vor Ende der Kochzeit zum Gericht
- klein gehackten Koriander zum Schluss unterrühren und Gericht mit Salz, Pfeffer, Limette und evtl. etwas Ahornsirup abschmecken
- am nächsten Tag schmeckt es sehr lecker, wenn man ein paar angeröstete Mandelblättchen über das Curry streut...egal, ob man es warm oder bei Zimmertemperatur genießt.
Thai Curry
3. Grüner Spargel-Risotto: 1 Pfund grüner Spargel, 1/2 Päckchen TK-Zwiebel, 160g Risottoreis, 500 ml Gemüsebrühe, 100g Parmesan (oder Hefeflocken oder Cashewkäse), 1 Handvoll Pinienkerne, Olivenöl, Butterflocken, Schnittlauch, Salz, Pfeffer
- Spargel und Zwiebeln zerkleinern und in 1-2 EL Olivenöl anbraten
- 1/2 Tasse Wasser hinzugeben und 20 Minuten bei niedriger Hitze dünsten
- Reis in Olivenöl anbraten bis er glasig ist
- Pinienkerne anrösten
- mit Brühe ablöschen und die restliche Brühe nach und nach hinzugeben bis der Reis gar, aber bissfest ist
- Parmesan, Butterflocken und Schnittlauch unter den fertigen Reis rühren
- alles zusammen mit dem Spargel und den Pinienkernen anrichten
- am nächsten Tag zusätzlich je nach Geschmack Putenbruströllchen (z.B. mit Ziegenfrischkäse und Schnittlauch gefüllt) mit dem Risotto in der Lunchbox anrichten
Spargelrisotto mit Putenbruströllchen


4. Hirsepfanne: 200g Hirse, 1 Möhre, 2 Stangen Staudensellerie, 1 rote und 1 gelbe Paprika, 1 Zucchino, 1 Aubergine, 4 Tomaten (nach Verträglichkeit) 1 Glas entsteinte schwarze Oliven, 2-3 EL Kapern, 1 Bund Petersilie und Minze, 3 EL Olivenöl, 1 EL Balsamicoessig, 1-2 EL Zitronensaft, Zucker, Pfeffer, Salz
- das frische Gemüse klein würfeln und bei mittlerer Hitze anbraten
- währenddessen die Hirse nach Packungsanweisung (ich mag's mit Gemüsebrühe) kochen
- Oliven, Kapern und Kräuter kleinhacken
- Öl, Essig, Zitronensaft, Salz und Pfeffer mischen
- wenn das Gemüse weiche, aber noch bissfest und die Hirse gekocht ist, das Gemüse und die Soße unterrühren
- mit der Oliven-Kräutermischung bestreuen
- Hummus und/oder Fetakäse dazu servieren
Guten Appetit!
Hirsepfanne

Hirsepfanne mit Hummus und Feta
5. Gemüse mit Quinoa: 2 Tassen Qunioa, 2 Zucchini, 2 Auberginen, 2 rote Paprika, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, getrocknete Kräuter, Ziegenfrischkäse
- das Gemüse würfeln, kleinschneiden und im Olivenöl bei mittlerere Hitze anbraten
- Quinoa nach Packungsanweisung kochen
- Gemüse nach ca. 10 Minuten mit Salz, Pfeffer und den Kräutern abschmecken
- mit em Quinoa und dem Ziegenfrischkäse servieren
- am nächsten Tag zusammen mit ein paar Crackern in die Lunchbox füllen und genießen.
Gemüse mit Quinoa und Hafercrackern (gf)

Und abschließend noch einen Tipp für alle Bochumer: Im NHY STAR in der Brüderstraße gibt es unglaublich leckere vietnamesische Gerichte. Ich hatte Sommerrollen und eine Phosuppe und war hinterher pappsatt und sehr froh. Die Kellnerin kannte sich super aus, was aber in dem Laden auch nicht schwer ist: außer der Röstzwiebeln ist nämlich alles glutenfrei.

Eine schönen Tag und eine noch schönere Mittagspause,
Josie

Donnerstag, 3. September 2015

Paris: Essen wie Gott in Frankreich...

...auch für Zölis möglich! Am ersten Abend, völlig nass und hungrig fanden wir das Le Paname in Montmartre. Ein kleines TripAdvisor -Schild wies zwar darauf hin, dass man hier gut essen konnte, aber das heißt normalerweise ja nicht, dass das auch für Zölis gilt. Zum Glück haben wir es riskiert. Nicht nur, dass es wirklich sehr klein und gemütlich eingerichtet war, der Ober wusste auch sofort Bescheid als wir fragten: Avez-vous quelque chose sans gluten? Während wir bei Oliven und leckerem Rotwein warteten, wurde uns langsam wieder wärmer...und als ich meinen lecker gegrillten Lachs, die selbst gemachten Pommes und Sauce Bearnaise sah,auch ums Herz. Es war wirklich lecker, hinterließ tatsächlich keinerlei Beschwerden und war preislich auch völlig in Ordnung: Oliven, 2 Gläser Rotwein, Leitungswasser und Hauptgericht für 21,- ungefähr 2 Minute von Sacré Coeur entfert-das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte...und lies mich auf die nächsten Tage hoffen.

Da ich mir für morgens einen Reisewasserkocher, meine Hirsebreimischung (6 EL Hirsebrei, z.B. von Hipp, 2 EL gemahlene Mandeln, 1/2 EL Rohrohrzucker, eine Messerspitze je Kurkuma, Salz und Orangenschale) und Tee eingepackt hatte, musste ich mich nicht weiter um das Frühstück kümmern. Ein Glück, denn auch wenn das Ibis Budget in St. Mandé ordentlich war und man dort gut schlafen konnte, gab es, wie so oft in Frankreich, wenig Auswahl zum Frühstück und außer Marmelade und Nutella auch nichts gf. Mittags aber landeten wir bei Cojean auf dem Boulevard Raspail und es war eine wahre Freude, denn alle glutenfreien Gerichte, waren deutlich mit der Ähre ausgezeichnet. Ich suchte mir zwei Salate aus, Nummer 1 mit Schafskäse, Quinoa und Aubergine, Nummer 2 mit Rohkost, Sesamdressing, Coriander und Hühnchen und war danach leider zu satt, um auch den Nachtisch, z.B. Mousse au Chocolat zu probieren. Auch hier fand ich die Preise mit 5-6 Euro pro Salat in Ordnung und war froh, dass meine glutenessenden Kollegen auch ohne Probleme satt wurden und es ihnen schmeckte. Gut gestärkt ging es weiter zum Sightseeing, bis wir abends im indischen Restaurant Mumtaz in St. Mandé landeten. Ich durfte zwar die verschiedenen Brote zur Vorspeise nicht essen, aber das Chicken Vindaloo zur Hauptspeise war sehr lecker und lag kostengünstig bei 13,- Euro. Zufrieden und frei von gluteninduzierten Beschwerden ging ich wieder ins Bett.

Da wir auch am letzten Tag wieder volles Programm hatten, aß ich morgens meinen Hirsebrei, hielt mich tagsüber mit den Life-changing cracker von Kochtrotz, einem im Supermarkt Monoprix gekauften Olivendipp und ein paar Gemüsechips von Tyrells über Wasser, bevor es abends zum Abschluss der Fahrt ins Bouillon Racine in der Nähe der Sorbonne und damit wieder deutlich zentraler, ging. Auch hier wussten alle super über Gluten Bescheid, ich suchte aus, was ich wollte und der Koch passte es, wo nötig, entsprechend an. So bekam ich zur Vorspeise eine leckere kalte Avocado-Spinat-Suppe, zum Hauptgericht ein halbes Maishähnchen mit Gemüse und zur Nachspeise eine Crème Brulee, die ich aber leider wieder nicht ganz schaffte. Auch hier stimmte das Preis-Leistungsverhältnis mit 31,90,- und ich ging zufrieden gesättigt ins Hotel. Auf dem Weg geschah dann aber quasi noch das Highlight der Reise: ich fand einen Marks & Spencer und kaufte mir ein Ploughman's und ein Chicken Salad Sandwich...und befand mich auf der Rückreis am nächsten Tag im siebten Himmel. Es war der erste gekaufte Sandwich seit meiner Diagnose und er schmeckte mir fast besser als jedes französische Menü.




Fazit der Reise: überall wusste man super über Gluten Bescheid, ich wurde immer freundlich und kompetent beraten und alles zu fairen Preisen. Übrigens fand ich sowohl die Bitte an den Koch auf Französisch hilfreich, als auch die 15 bösen Zutaten auf Französisch. Übrigens findet ihr hier noch weitere gute TIpps zu Paris, wobei ich leider gar keine Zeit hatte, da auch noch zu essen: NoGlu etc. in Paris Aber vielleicht beim nächsten Mal...

Au revoir,
Josie

PS: Bevor ich's vergesse, hier noch ein paar Tipps für Bochum. Im YAMAS auf dem Massenbergboulevard gibt es eine gute Allergenkarte und richtig leckeres glutenfreies Essen, wie z.B. gefüllte Weinblätter, Fetapäckchen oder Lammkotelett. Aber Vorsicht: man sollte es unbedingt vorher sagen, da es sonst sein kann, dass das Lammkotelett sonst auf einem Stück Pitabrot liegt. Auch in der AUBERGINE in der Piperstraße gibt es leckeres und gesundes glutenfreies Essen. Ich hatte z.B. Sesamhühnchen, Sellerie-Kartoffelpüree und Weißweinkarotten. Es war megalecker und absolut verträglich. 

Freitag, 28. August 2015

Und diesmal die Zähne...

...ein Glück! Ein Glück?! Vielleicht fragt ihr euch, wie ich zu dieser abgedrehten Aussage komme. Aber ehrlich gesagt, ich bin froh, dass es "nur" die Zähne sind, die mir seit Wochen das Leben schwer machen. Aber der Reihe nach: es fing vor fast drei Wochen an. Ich stand morgens auf und fiel auch sofort wieder um. Mein Gleichgewicht war völlig gestört und ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich fiel in der Dusche, in meine Reisetasche (ja, natürlich ist mir das nicht zuhause passiert) und auf dem Weg zur Apotheke. Erst dachte ich daran, dass ich mir auf der langen Reise evtl. ein paar Halswirbel blockiert haben könnte. Dazu passten auch die Kopfschmerzen und die Sehbeschwerden, es wäre ja nicht das erste Mal gewesen...Aber es wurde nur langsam besser und nachdem ich nach meiner Rückkehr das erste Mal bei meinem Osteopathen gewesen war, der mich eigentlich immer aus solchen Situationen rettet, begann meine Odyssee. Denn auch er war sich nicht sicher, was es sein konnte und die Symptome wiesen auf alles und nichts hin.

Es ging also zur Augenärztin, die nichts fand, dann weiter zum HNO-Arzt, weil ich vor kurzem auch eine Gehörgangsentzündung hatte und die Möglichkeit bestand, dass sie doch noch nicht ausgeheilt war. Aber auch hier war alles in Ordnung (und wer mal eine richtig eklige Untersuchung durchmachen will, der kann ja mal den Gleichgewichtstest machen: dabei wird einem abwechselnd ca. 2 Minuten Wasser ins Ohr geschüttet. Bis einem schwindelig wird...und das ist dann gut...). Also weiter zum Neurologen, der zum Glück auch nichts fand, mich dafür aber sofort weiter zum MRT schickte. So langsam machte sich Ratlosigkeit breit, bis ich Ende letzter Woche plötzlich den Eindruck hatte mit meinen Zähnen könnte etwas nicht in Ordnung sein...

Ich hatte keine schlimmen Schmerzen, aber irgendwie fühlte es sich so an, als könnten Nackenschmerzen, Nervenschmerzen und Schwindel daher kommen. Und da ich eh einmal zum Zahnarzt sollte bevor ich mit Humira (gegen die Crohnaktivität, aber das ist ein anderes Thema) beginne, war ich heute also da. Er machte ein paar Tests, schickte mich ins Röntgen und -simsalabim- stellte ganz schnell fest, dass mindestens ein Zahn von innen heraus gefault und die Wurzel tot ist. Von der ersten Behandlung habe ich quasi gar nichts gemerkt, denn eine tote Wurzel merkt zum Glück nichts. Es ist zwar mit der einen Behandlung nicht getan, aber ich habe seitdem bemerkt, wie der Druck im Kopf, auf die HWS und letztlich auf den ganzen Körper weniger wurde und ich glaube der Übeltäter ist endlich gefunden. Puuuh, was für Wochen.

Warum ich das alles hier schreibe? Weil es sein könnte, dass das Ganze Folge meiner lange unerkannten Zöliakie ist. Denn dadurch, dass in einem kaputten Dünndarm viele Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente falsch oder nicht aufgenommen werden, kann es auch dazu kommen, dass man einen Kalziummangel entwickelt. Dieser kann dann dazu führen, dass sich der Zahnschmelz falsch entwickelt bzw. weich wird, was wiederum Karies begünstigt. Und bleibt ein Loch, warum auch immer, unerkannt, kann das eben Nerven(wurzel-)entzündungen usw. nach sich ziehen (hier könnt ihr das nochmal viel genauer nachlesen: DZG-Zahnschmelzdefekte).  Dies scheint bei mir der Fall zu sein, denn auf der anderen Seite hatte ich das vor einigen Jahren an mehreren Zähnen schon einmal. Da damals die Symptome andere waren, habe ich diesmal echt ganz schön viel Zeit gebraucht, bis ich das erkannt habe. Aber man lernt ja nie aus...

Auf das, was kommt! Josie

PS: Auch wenn mir gerade nicht so nach essen zu Mute ist, trotzdem hier wieder ein paar Tipps: im EXTRABLATT im Bermudadreieck sind alle Salate bzw. Salatsoßen glutenfrei und die Bedienung war nicht nur sehr freundlich, sondern wusste auch gut Bescheid. Z.B. auch, dass der Salat mit Hähnchen eigentlich mit paniertem Hähnchen ist, weshalb sie mir anbot, mir ein Stück gegrillte Hähnchenbrust mit Pesto zu bringen. Außerdem bekam ich statt der Pizzabrötchen Sauerrahm extra. Es war lecker, ich war satt und sehr zufrieden. Für die nun anbrechende kühlere Jahreszeit braucht man dann aber doch vielleicht etwas Warmes. Das bekommt ihr bei MAX FRITUUR im Bermudadreieck in Form leckerer belgische Pommes. Das ist zwar kein Geheimtipp, aber vielleicht ja, dass ihr  auch bestimmte Saucen essen dürft. Ich habe schriftlich nachgefragt und es sind folgende: alle Veganaisen, Honey Mustard Special, Satésauce, Tomaten Ketchup und Curry Ketchup. Außerdem haben sie jetzt endlich und nach einigen Beschwerden (sicherlich nicht nur meinerseits) eine Allergenliste unter der Kasse. 

Sonntag, 9. August 2015

Feste feiern wie sie fallen

Ich geb's zu: vor den ersten Festen, zu denen ich mit meiner Diagnose und den damit verbundenen Essenseinschränkungen gegangen bin, hatte ich ganz schön Respekt. Ich fand mich plötzlich so kompliziert und es unangenehm meinen Freunden "vorzuschreiben", was sie kochen bzw. bereitstellen sollten, auch wenn sie mir versicherten, dass es kein Problem ist. So schrieb ich ihnen also vorher meine Emails (mit den 15 "bösen", weil glutenhaltigen Zutaten und den Infos, dass ich laktosefrei, wenig gewürzt und gebraten etc. wegen dem Morbus Crohn essen durfte. Mehr Spaß machte da schon die Aussage, dass Bier zwar leider auch nicht geht, Weißwein und Schnaps dafür aber umso besser:-) Und was soll ich sagen? Es war unkompliziert und stressfrei. Bei einer Grillfeier bekam ich gegrilltes Gemüse, leckere Dips und mein selbst eingelegtes Hühnchen, für das es auf dem Grill einen eigenen Platz gab. Bei einer anderen Grillfeier gab es Aluschalen, damit ich auf Nummer sicher gehen konnte. Zu einer Geburtstagsfeier wurde mir vorher mitgeteilt, welche Suppen, Dips, Salate und Chips ich essen durfte. Niemand beschwerte sich, alle waren verständnisvoll...eine gute Erfahrung. Und es waren also wirklich Feiern, weil ich mich nicht groß ums Essen kümmern musste und so soll es ja normalerweise auch sein. 

Und so wurde ich mutiger, als dann die ersten Einladungen zum Auswärtsfeiern kamen. Vor einer Hochzeit rief ich in dem Restaurant an, aber man versicherte mir, dass das Essen kein Problem werde. Ich nahm zwar trotzdem noch eigenen Proviant mit, aber eigentlich umsonst, denn das Restaurant war wirklich hervorragend auf Zölis eingestellt. Ähnlich erging es mit bei anderen Feiern, vor denen ich zwar auch immer vorher im Restaurant Bescheid sagte, zu denen ich dann aber schon nichts mehr mitnahm.

Rosmarin-Hähnchen:
I Pfund Hähnchenbrust (am besten Bio)
100 ml Olivenöl
100 ml Zitronensaft, frisch gespresst
I EL frisch Rosmarin, frisch gehackt
Merrsalz und schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- alle Zutaten vermischen
- das Hähnchen in eine Form legen
- Marinade darüber verteilen
- 4-6 Stunden marinieren
- grillen und genießen

Restaurant Tipps:
Die Hochzeitsfeier fand  in der VILLA HENKENBERG, Henkenbergstraße 145 in Bochum statt. Mir wurde gezeigt, was ich vom Büffet essen durfte, dann wurde mir zur Hauptspeise sehr leckerer gedünsteter Fisch serviert. Die Beilagen konnte ich mir selbst zusammenstellen. Und während die anderen das Nachspeisenbüffet plünderten bekam ich Schoko-Frucht-Spieße, wofür ich zu Recht neidische Blicke erntete.


Auch in HAUS HERBEDE, Von-Elverfeldt-Allee 12, Witten-Herbede wurde ich bei einer kleinen Geburtstagsfeier bestens versorgt. Zu Beginn des Essens gab es einen kleinen "Gruß des Hauses", der bei mir aus einem leckeren Salätchen bestand. Ich konnte dann nach Belieben aus der Karte den Hauptgang wählen und mir wurde versichert, dass alles einfach glutenfrei angepasst werden könnte. Und so genoss ich dann den irischen Weideochsen, mit grünem Spargel, jungen Kartoffeln und glutenfreier Hollandaise. Sehr lecker und auch hier hatte ich keinerlei Probleme im Anschluss. 

Ähnlich erging es mir gestern in POST'S LOTTENTAL, Grimbergstraße 52, Bochum. Ich suchte mir die Bachforelle mit Pfifferlingsgemüse aus und statt der eigentlich vorgesehenen Spaghetti bekam ich sehr leckere Rösti und eine glutenfreie Soße serviert. Die Himbeer Panna Cotta und das Mangoeis als Nachtisch rundeten das leckere Essen und den schönen Abend ab.

Mein Resüme ist also: traut euch (in Bochum und Umgebung) und genießt das, was gute Köche mit der Aussage "glutenfrei" anfangen. Es lohnt sich!

Einen sonnigen Tag,
Josie