Sonntag, 28. Dezember 2014

Na gut...

Na gut... die legendären ersten zwei Worte meines ersten Posts in meinem ersten Blog. Toll. Nachdem ich nun wochenlang überlegt habe, wie ich wohl anfangen soll und wie ausgefeilt diese ganze Sache (Stichwort: Mach es zu deinem Projekt!) werden soll, fällt mir dies nun also ein. Na gut...


Ich bin's also, Josie, und nachdem ich nun so lange, also quasi seit meiner Diagnose im Oktober, damit gehadert, geheult, gewütet, gemeckert und mich selbst bemitleidet habe, was es nun bedeutet chronisch krank zu sein, ist es nun ja wohl an der Zeit, was Sinnvolles daraus zu machen, es als gegeben hinzunehmen und nach vorne zu blicken. Frei nach Don Drapers (Mad Men) Motto: Change isn't good or bad, it just is. Wir wollen ja schließlich nicht, dass 2015 so anfängt, wie 2014 endet. 

Ach, was ich eigentlich habe? Na gut, ich sag's euch: nachdem ich schon lange mit großen Schmerzen und Darmproblemen herumgelaufen bin, die grausigen Einzelheiten erspare ich euch hier mal, wurden bei einer Magen- und Darmspiegelung ein Morbus Crohn UND -Bingo- eine Zöliakie diagnostiziert. Ich habe also quasi zwei chronische Darmerkrankungen: Morbus Crohn, eigentlich nur durch mehr oder weniger starke Medikamente behandelbar. Und Zöliakie, die unter glutenfreier Ernährung im Idealfall weggehen sollte. Ziemlich wahrscheinlich ist der Umgang mit beidem machbar, aber trotzdem muss man sich erstmal an die Medikamente und die zeitweise starken Nebenwirkungen einerseits und an die neue Ernährung, mit zeitweise sehr staubigem Brot, andererseits gewöhnen. Es kostet einfach Kraft: physisch und psychisch. Durch die ganzen Beschwerden und die Liegerei im Krankenhaus und danach habe ich abgenommen und fühle mich schlapp und müde, durch die ganzen Medikamente, neuen Essensregeln und dem Wissen, dass es "für immer" ist, fühle ich mich manchmal überfordert und unsicher. Ich schwanke also zwischen rheinischer, lebensfroher Josie (Watt kütt, dat kütt und Et hätt noch imma jod jejange) und oh Gott, ich bin nicht mehr nur Josie, sondern eben eine kranke Josie (Vogel), deren Leben sich schlagartig geändert hat (Flügel ab).

Na gut, höre ich euch fragen, aber was hat das mit uns zu tun? Tja, ma' gucken. Ich dachte mir, dass es (uns) vielleicht weiterhilft, wenn ich erstens meine Erfahrungen und ersten Schritte in dieses neue Leben, hier mit euch teile. Und dass es zweitens bestimmt Sinn macht, dass ich nicht nur für mich vor Ort Restaurants, Lieferservices, Cafés und Bars finde, in denen man lecker und glutenfrei essen und trinken kann, sondern das mit euch teile, damit alle etwas davon haben. Bisher scheint mir nämlich das Ruhrgebiet, und besonders dessen Perle Bochum, zöliakalisch noch nicht besonders wertvoll erschlossen zu sein. Und mal ehrlich: selbst kochen und zuhause essen und trinken ist zwar schön und gut, aber manchmal will man doch auch ma' raus und "normal" sein und nicht sagen müssen: Na gut, dann komm ich halt nicht oder nach. 

Die ersten beiden Tipps für Bochum kann ich euch heute schon mal liefern: im BRATWURSTHAUS im Bermuda Dreieck kann man weiter getrost die Currywurst essen. Sowohl Wurst als auch Sauce sind, quasi von Natur aus, glutenfrei. Und das ist ja schon mal fast das Wichtigste. Ein Leben ohne wäre ja auch kaum vorstellbar gewesen...und falls es etwas asiatischer sein soll: laut Aussage des Inhabers, sind bei BEST FRIENDS in der Brüderstraße sämtliche warme Gerichte, sowie das nicht frittierte Sushi und die Sojasauce, glutenfrei. Den Maki-Selbstversuch habe ich bereits gemacht und beschwerdelos überlebt. 

Wie es weitergeht? Ich bin gespannt... 
Auf das, was kommt (Moritz Fiege; leider nicht glutenfrei)!
Josie